München
Hiobsbotschaft vom Fiskus

ADAC muss 90 Millionen Euro Steuern nachzahlen Stellenabbau

13.11.2017 | Stand 02.12.2020, 17:13 Uhr

München (AFP) Der ADAC muss Steuern in hoher zweistelliger Millionenhöhe nachzahlen. Es handelt sich um rund 90 Millionen Euro, wie die Nachrichtenagentur AFP erfuhr - und das ist auch für Europas größten Autoklub keine Kleinigkeit.

Eine Erhöhung der Mitgliedsbeiträge sei aber nicht geplant, sagte ein ADAC-Sprecher gestern in München. Auch werde der ADAC nicht an Mitgliederleistungen wie der Pannenhilfe sparen.

Grund für die Steuerrückzahlung ist eine Änderung der Zuständigkeit: Seit 2010 ist das Bundeszentralamt für Steuern bundesweit für Prüfung und Festsetzung der Versicherungssteuer zuständig, und es setzte eine deutlich höhere Versicherungssteuer fest als die zuvor zuständige bayerische Finanzverwaltung. Fällig wird diese Steuer auf Leistungen für die Mitglieder wie etwa Pannen- und Unfallhilfeleistungen. Zahá †len muss der ADAC die Steuer rückwirkend ab 2014. Die Beiträge für 2014 und 2015 hat der Verein bereits überwiesen.

Der ADAC nimmt zwar über Beiträge seiner rund 20 Millionen Mitglieder rund eine Milliarde Euro im Jahr ein, doch steht nach Abzug der Kosten meist nur ein kleiner einstelliger Millionenbetrag unter dem Strich - in manchen Jahren auch ein Minus. Die "Süddeutsche Zeitung" berichtete, wegen der Steuerrückzahlung würden nun Stellen abgebaut. Der ADAC betonte dagegen, das Sparprogramm "Effizienz" sei schon im Frühjahr beschlossen worden.

Demnach sollen bis 2020 rund 350 bis 400 Stellen abgebaut werden, etwa über Altersteilzeit und Abfindungsangebote. Der ADAC tue alles dafür, dass es zu keinen betriebsbedingten Kündigungen komme, erklärte der Sprecher. Es werde keinen Kahlschlag geben.