München (DK
BMW setzt voll auf Luxus

Konzern kündigt 8er-Sportcoupé an Abzug des Mini aus Großbritannien denkbar

11.05.2017 | Stand 02.12.2020, 18:09 Uhr

BMW-Chef Harald Krüger trimmt den Münchner Autokonzern verstärkt auf Luxus. - Foto: BMW

München (DK/dpa/AFP) BMW will in den nächsten Jahren mit Luxusautos mehr Geld verdienen. Vorstandschef Harald Krüger kündigte am Donnerstag auf der Hauptversammlung in München eine neue Modellreihe der Luxusklasse an, den 8er BMW.

Das 8er Sportcoupé werde bereits im nächsten Jahr auf den Markt kommen. Eine Designstudie soll nach Angaben des Autoherstellers am 26. Mai auf dem Concorso d'Eleganza Villa d'Este am Comer See - einem Schönheitswettbewerb für Oldtimer - gezeigt werden. Zudem will der Konzern schon im laufenden Jahr den neuen Rolls-Royce Phantom vorstellen, wie der BMW-Chef den Aktionären weiter berichtete.

"Mit unserer Strategie legen wir einen Fokus auf das Luxussegment. Hier erzielen wir hohe Renditen", sagte Krüger und gab das Ziel vor, Mercedes auf diesem Feld zu überholen: "BMW soll die stärkste Marke in diesem Segment werden. Bis 2020 wollen wir unseren Absatz und Umsatz in der Luxusklasse deutlich erhöhen."

BMW hatte im vergangenen Jahr den siebten Rekordgewinn in Folge erzielt und peilt im laufenden Jahr einen weiteren Zuwachs bei Absatz, Umsatz und Ergebnis an. Allerdings haben die Münchner ihre Spitzenposition in der Oberklasse im vergangenen Jahr an Mercedes verloren. Zudem verlor die BMW-Aktie an Wert.

Krüger sagte: "Zukunftsfähigkeit umfasst mehr als gute Absatzzahlen" und verwies darauf, dass BMW bei den Verkäufen inklusive Mini und Rolls-Royce der führende Premiumhersteller weltweit bleibe. gleichzeitig warnte Krüger die Briten vor einem Abzug der Mini-Produktion aus Großbritannien. BMW hoffe bei den Brexit-Verhandlungen auf "Pragmatismus" aller Beteiligten. Das bedeute: keine neuen Handelshürden und freier Zugang für Fachkräfte. BMW könne die Mini-Modelle auch in den Niederlanden fertigen. "Wir sind flexibel", betonte Krüger vor den Aktionären.

Die elektrische Variante des Kleinwagens will der Münchner Automobilhersteller laut einem Bericht des "Handelsblatts" vom Februar möglicherweise in Deutschland bauen. Auch der niederländische Auftragsfertiger Nedcar, der bereits zwei Mini-Modelle produziert, ist demnach im Gespräch. BMW wollte das bislang nicht kommentieren. Der Elektro-Mini soll 2019 auf den Markt kommen.

Im vergangenen Jahr hatte BMW 2,4 Millionen Autos der Marken BMW, Mini und Rolls-Royce verkauft und unter dem Strich 6,9 Milliarden Euro Gewinn gemacht - 8 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Ein Drittel des Gewinns soll als Dividende an die Aktionäre ausgeschüttet werden.