Köln
Schlacht um Kaiser's Tengelmann ist geschlagen

Edeka und Rewe unterzeichnen Verträge zur Aufteilung der Supermarktkette Grünes Licht vom Bundeskartellamt

08.12.2016 | Stand 02.12.2020, 18:56 Uhr

Köln (AFP) Die lange Hängepartie um die Zukunft der Supermarktkette Kaiser's Tengelmann ist beendet. Die Konkurrenten Edeka und Rewe unterzeichneten gestern die Verträge zur Aufteilung der Kette. Rewe zog zudem die Beschwerde gegen die Komplettübernahme von Kaiser's Tengelmann durch Edeka vor dem Düsseldorfer Oberlandesgericht (OLG) zurück.

Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) begrüßte die "sehr gute Nachricht" - mehr als 15 000 Jobs bei Kaiser's Tengelmann seien gesichert.

Bundeskartellamt und Bundeswirtschaftsministerium bestätigten, dass der Kaiser's-Übernahme durch Edeka nun nichts mehr im Weg steht. Die Gewerkschaften Verdi und Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) begrüßten die abschließende Einigung. Verdi betonte, neben den Arbeitsplätzen seien auch Tarifbindung und Mitbestimmungsstrukturen bei Kaiser's Tengelmann "auf Jahre garantiert".

Die Beschwerde von Rewe war der letzte juristische Stolperstein, der die Übernahme von Tengelmann durch Edeka hätte stoppen können. Gabriel hatte die vom Bundeskartellamt zunächst verbotene Fusion per Ministererlaubnis ermöglicht, dagegen zogen die Edeka-Konkurrenten Markant, Norma und Rewe vor das OLG Düsseldorf. Markant und Norma zogen die Beschwerden zwischenzeitlich zurück.

Kaiser's Tengelmann ist bislang in Besitz der Tengelmann-Gruppe. Für die Mitarbeiter sei "die Zeit der Unsicherheit vorbei", teilte Tengelmann-Geschäftsführer Karl-Erivan Haub mit. Es sei nun geplant, den mit Edeka im Oktober 2014 geschlossenen Kaufvertrag zum 1. Januar 2017 zu vollziehen.

Das Bundeskartellamt erklärte, die Weitergabe von 63 Tengelmann-Filialen in Berlin und je zwei Läden in Nordrhein-Westfalen sowie im Raum München an Rewe sei freigegeben. Zuvor könne Marktführer Edeka alle Tengelmann-Standorte übernehmen.