Nürnberg (DK) Die Messe Nürnberg feiert in diesem Jahr 40. Geburtstag, aber von „Midlife-Crisis“ könne keine Rede sein, sagte Geschäftsführer Roland Fleck gestern in Nürnberg. „2013 war mit 193 Millionen Euro das umsatzstärkste ungerade Jahr in der Geschichte der Nürnberg Messe“, sagte Fleck und versprach, dass die Bilanz für das laufende Jahr mit „220 Millionen plus X“ deutlich positiver ausfallen werde.
Insgesamt fanden im zurückliegenden Jahr 174 Fachmessen und Kongresse statt. Die Veranstaltungen zählten insgesamt 27 000 Aussteller und mehr als 1,1 Millionen Besucher. Aus Italien kamen die meisten ausländischen Aussteller. Allerdings reisten 2013 etwas weniger Besucher aus dem Ausland an. Schuld daran seien auch fehlende Direktflüge beispielsweise von Mailand nach Nürnberg. Trotzdem konnte sich die Messe Nürnberg in der Spitzengruppe der Messegesellschaften festsetzen. 2013 habe man erstmals sogar die Messe Berlin beim Umsatz überholt. Deutschlandweit landete die Messe zum zweiten Mal in Folge auf Platz sechs.
Um auch nach 40 Jahren nicht in die Jahre zu kommen, setzt die Messe Nürnberg auf eine Doppelstrategie. Einerseits wolle man sich thematisch auf Marktnischen konzentrieren. Andererseits gelte es, die Strategie der Internationalisierung auszubauen. Die Töchter in Brasilien und Indien würden sich besonders gut entwickeln. In den USA laufen dagegen die Geschäfte derzeit nicht so gut.
Insgesamt haben 2013 die ausländischen Tochtergesellschaften rund 20 Millionen Euro zum Gesamtumsatz beigesteuert. „Wir müssen uns noch weiter internationalisieren“, sagte Geschäftsführer Peter Ottmann. Die Weltmarktführerschaft könne die Messe Nürnberg bereits in sieben Themenfeldern für sich beanspruchen.
Die ersten Zahlen 2014 lassen die Messe zuversichtlich ins Jubiläumsjahr blicken. In den ersten sechs Monaten stieg die Zahl der Aussteller um vier, die Zahl der Besucher sogar um acht Prozent. Ein Paradebeispiel für den Erfolg sei die Fachmesse für Druckguss. „Die ,Euroguss’ ist ein echter Rohdiamant und entwickelt sich hervorragend“, sagte Fleck und verwies auf zweistellige Wachstumsraten bei Ausstellern und Besuchern. Ein „Turbolader“ sei die neue Halle 3A. Der futuristische Bau, den sich die Messe für 37 Millionen Euro selbst zum Geburtstag geschenkt hat, sei heuer bereits acht Mal ausgebucht.
In den vergangenen 40 Jahren haben 42 Millionen Menschen das Messezentrum in Nürnberg besucht. Den runden Geburtstag feiert die Messe am Freitagabend mit einem großen Festakt mit rund 1300 Besuchern aus dem In- und Ausland.
