Petroplus-Raffinerie nimmt Betrieb wieder auf

27.08.2012 | Stand 03.12.2020, 1:08 Uhr

Ingolstadt (dk) In der ehemaligen Petroplus-Raffinerie in Ingolstadt wird bald wieder produziert. Das teilte die Gunvor Group mit, die den Standort Ingolstadt nach der Insolvenz des Schweizer Raffineriekonzerns Petroplus übernommen hat. Damit werden auch die rund 400 Arbeitsplätze erhalten bleiben.

Gunvor, einer der weltweit größten Rohstoffhändler, will sich mit dem Kauf der Ingolstädter Raffinerie in Deutschland etablieren. Seine Position im Europäischen Markt stärkte der Konzern auch mit dem Kauf der ehemaligen Petroplus-Raffinerie im belgischen Antwerpen.

“Wir sind stolz darauf, die Ingolstädter Mitarbeiter in unserem vielschichtigen und wachsenden Unternehmen willkommen zu heißen“, sagte der Vorstandschef der Gunvor Group, Torbjörn Törnqvist. „Wir beabsichtigen auf den guten Kundenbeziehungen aufzubauen, um unser Handelsgeschäft in Deutschland und der Alpenregion zu erweitern. Törnqvist sagte, dass Gunvor eine langfristige Perspektive für die Ingolstädter Raffinerie hat.

Die Gunvor Group gilt als der viertgrößte Rohstoffhändler der Welt und nach eigenen Angaben wichtigster Ölhändler Russlands. Eigentümer sind der aus Schweden stammende, 1953 geborene Vorstandschef Torbjörn Tornqvist, ein früherer BP-Mitarbeiter, und Gennady Timtschenko, der seine Karriere als Ölhändler in St. Petersburg begonnen hat. Timtschenko wurde 1952 in der damaligen Sowjetunion geboren, ist aber mittlerweile finnischer Staatsbürger. Beide gründeten Gunvor im Jahr 1997, sechs Jahres später nahm das Unternehmen seinen Betrieb in Genf auf.

Petroplus musste Anfang des Jahres Insolvenz anmelden, nachdem die Banken den Geldhahn zugedreht hatten. Im Februar wurde daraufhin die Produktion in Ingolstadt zurückgefahren. Als Gunvor Ende Mai den Standort Ingolstadt kaufte, teilte der Ölhändler mit, die Produktion in Ingolstadt so schnell wie möglich wieder aufnehmen zu wollen.