Ingolstadt
Produktionsausfall bei Audi - Drei Schichten betroffen

Großbrand bei Zulieferer als Ursache

16.03.2018 | Stand 23.09.2023, 2:48 Uhr
Die Firma SAM beliefert Audi. Am vergangenen Samstag wurden dort durch einen Großbrand Teile einer Produktionshalle zerstört. −Foto: Woelfl (dpa)

Ingolstadt/Böhmenkirch (DK) Aufgrund eines Großbrandes bei einer Zulieferfirma in Baden-Württemberg fallen bei Audi an diesem Freitag sowie am kommenden Montag drei Schichten aus. Betroffen ist das B-Segment.

Der Brand bei der Süddeutschen Aluminium Manufaktur (SAM) in Böhmenkirch (Landkreis Göppingen) ereignete sich bereits am Samstag. Mitarbeiter des metallverarbeitenden Betriebes hätten die Feuerwehr gerufen, nachdem eine Wanne mit Säure in Brand geraten war, berichtet die Südwestpresse in Ulm.  

Rund 150 Feuerwehrleute waren mit 20 Einsatzfahrzeugen und zwei Drehleitern vor Ort. Verletzt wurde niemand. Das Gebäude ist stark einsturzgefährdet, Brandursache und Schadenshöhe sind noch nicht bekannt. Von dem Brand betroffen sind 20 SAM-Mitarbeiter, die an den nächsten Tagen zu Hause bleiben, jedoch weiter ihren Lohn erhalten.
 

Drei Audi-Schichten betroffen

 
"Das hat temporären Einfluss auf unsere Produktion", sagt Audi-Pressesprecherin Elise Pham gegenüber unserer Zeitung. Betroffen sind die Dauernachtschicht am heutigen Freitag sowie die Früh- und Spätschicht am kommenden Montag. Diese Schichten wurden abgesagt. "Die Mitarbeiter der betroffenen Schichten bleiben an diesen Tagen zu Hause. Es ist geregelt, dass sie keinen finanziellen Nachteil haben", fügt Pham hinzu. 

SAM beliefert mehrere namhafte Autohersteller mit Aluminium-Zierleisten, die beispielsweise für die Dachreling oder die Seitenscheiben verwendet werden. Bei Audi werden diese Leisten unter anderem beim A4 und A5 verbaut. Zu den SAM-Kunden gehören neben Audi auch VW, BMW und Mercedes. 

"Wir sind in engem Austausch mit dem Zulieferer und arbeiten intensiv an Lösungen", erklärt Pham. Man habe sich bereits um alternative Versorgungsmöglichkeiten gekümmert. Die Frage, ob weitere Engpässe zu erwarten sind und damit weitere Schichten betroffen sein könnten, konnte die Audi-Sprecherin am Freitagvormittag nicht beantworten. 
 
Nach Informationen der Südwestpresse arbeitet SAM schon seit Jahren mit anderen Galvanikfirmen zusammen, um Kapazitätsspitzen abzudecken. Diese Partner können, so wird SAM-Geschäftsführer Dirk Fischer zitiert, die erforderlichen Kapazitäten kurzfristig abdecken. 
 

Uwe Ziegler