In schwierigem Umfeld auf Erfolgskurs

Gunvor-Raffinerie in Ingolstadt beendet turbulentes Jahr 2014 mit einer "schwarzen Null"

23.01.2015 | Stand 02.12.2020, 21:44 Uhr

Gunvor-Raffineriechef Gerhard Fischer blickt auf ein schwieriges, aber letztlich erfolgreiches Jahr 2014 zurück - Foto: Rost

Ingolstadt (DK) Die Ingolstädter Erdölraffinerie des Schweizer Rohstoffhändlers Gunvor hat sich im vergangenen Jahr trotz der Turbulenzen auf den Energiemärkten „gut behauptet“. Der Verarbeitungsbetrieb habe 2014 „mit einer schwarzen Null abgeschlossen“, sagte Raffinerieleiter Gerhard Fischer am Freitag beim Neujahrsempfang des Unternehmens. 2015 werde „sicher nicht einfacher“, doch sei er zuversichtlich, dass sich die Raffinerie auch in dem weiter schwierigen Umfeld behaupten werde.

Das zurückliegende Jahr war nach den Worten Fischers insgesamt kein gutes für die Mineralölbranche. Einerseits stürzten die Rohölpreise seit Mitte 2014 von mehr als 100 Dollar je Barrel (je 159 Liter) auf weniger als 50 Dollar ab. Andererseits brachten die politischen Krisen zusätzlich Unsicherheit in den Markt. Bei deutlichen Überkapazitäten in der Mineralölverarbeitung – Branchenkreise gehen von 20 Prozent für Europa aus – blieb der Wettbewerbsdruck auf die Raffinerien weiter hoch – mit entsprechenden Folgen für die Margen.

Trotz der „schwierigen Gesamtsituation“ habe sich der Ingolstädter Gunvor-Betrieb 2014 „im Spitzenfeld der Raffinerien in Deutschland und Europa“ bewegt, so Fischer. Dazu beigetragen hätten vor allem „Flexibilität und Innovationsgeist“ der Beschäftigten sowie eine deutliche Verbesserung der Energieeffizienz der Anlagen und „hohe Kostendisziplin“.

Wie Fischer weiter sagte, arbeitet das Unternehmen mit dem Projekt „Richtung Zukunft 2020+“ an der „Raffinerie der Zukunft“ mit der Zielrichtung, „den Standort Ingolstadt zu einem der sichersten, flexibelsten und zuverlässigsten Raffinerien“ zu machen. „Wir wollen in Deutschland die Nummer eins werden und in Europa zu den Besten gehören“, so Fischer.

Zur Verwirklichung dieses anspruchsvollen Ziels bedarf es nach den Worten Fischers aber auch entsprechender politischer Unterstützung. Um im Wettbewerb mit den Hauptkonkurrenten der Branche in Russland, im Mittleren Osten und in Südostasien bestehen zu können, müsse die Politik „für faire Wettbewerbsbedingungen sorgen, sei es bei regulatorischen Anforderungen für Umweltschutz, bei Wettbewerbsregeln oder bei ungleichen Kostenbelastungen“, forderte Fischer. Immerhin sorgten die mehr als 500 000 Beschäftigten im deutschen Mineralölsektor für eine jährliche Wertschöpfung von rund 36 Milliarden Euro und Steuereinnahmen von etwa 58 Milliarden Euro.