Airbus eröffnet Warnstreiks in dieser Woche

02.05.2016 | Stand 02.12.2020, 19:52 Uhr
Rund 600 Beschäftigte von Airbus Defence and Space beteiligten sich an der Kundgebung der IG Metall und brachten damit mehr als deutlich ihre Unterstützung der Tarifforderungen der IG Metall zum Ausdruck. Auf dem Bild die Redner auf der Kundgebung (von links): Tobias Weber, Marcel Bucher, Bernhard Stiedl und Thomas Pretzl. −Foto: IG Metall

Manching (dk) Die IG Metall setzt ihre Warnstreiks fort. Heute Vormittag haben rund 600 Mitarbeiter von Airbus Defence und Space in Manching für eine Stunde ihre Arbeit niederlegt.

Auf der Kundgebung wies der Zweite Bevollmächtigte der IG Metall Ingolstadt, Bernhard Stiedl, das Arbeitgeber-Angebot als unzureichend zurück: „In der zweiten Tarifverhandlung boten sie uns 0,9 Prozent Entgelterhöhung für ein Jahr an. In der dritten Tarifverhandlung boten sie uns 2,1 Prozent an, jedoch jetzt für zwei Jahre." Das sei kein verbessertes Angebot, sondern nur das alte, jedoch jetzt gestreckte Angebot. Unterm Strich bleibe es weiterhin "ein Zwergen-Angebot".

Stiedl drohte den Arbeitgeber, dass sie mit ihrem Verhalten die Metall- und Elektroindustrie an den Rand eines unbefristeten Streiks brächten: "Mit diesem niedrigen Angebot haben die Arbeitgeber ein Feuer gelegt, das sich zu einem Flächenbrand ausweiten kann."

Der Gesamtbetriebsratsvorsitzende von Airbus Defence and Space, Thomas Pretzl, betonte in seiner Rede das insbesondere Airbus eine Lohnerhöhung von fünf Prozent verkraften könne: "Im vergangenen Jahr erwirtschaftete Airbus einen deutlichen Gewinn. Der Konzern verkaufte mehr Flugzeuge und verdiente unterm Strich mehr Geld." Die Erfolgsgeschichte von Airbus würden die Beschäftigten schreiben, so Pretzl. "Deshalb steht uns auch ein angemessener Anteil an den Gewinnen von Airbus zu", forderte Pretzl.

In mehr als 20 Betrieben waren Beschäftigte zu Arbeitsniederlegungen aufgerufen, neben Airbus in Manching auch beim Autozulieferer Grammer in Amberg und beim Getriebe-Spezialisten Renk in Augsburg. Im Tagesverlauf rechnete die IG Metall mit mehreren tausend Teilnehmern bei den Aktionen. Bis zur Wochenmitte sollen die Warnstreiks nach Angaben eines Gewerkschaftssprechers deutlich ausgeweitet werden, auch eine zweite Warnstreikwelle sei bereits in Vorbereitung, sagte ein IG-Metall-Sprecher.

Etwa Ende kommender Woche dürften die Tarifverhandlungen für die gut 800.000 Beschäftigten der Branche in Bayern fortgesetzt werden, ein genaues Datum stehe aber noch nicht fest. Die IG Metall fordert fünf Prozent mehr Geld für ein Jahr. Die Arbeitgeber bieten bei zwei Jahren Laufzeit stufenweise 2,1 Prozent mehr sowie eine Einmalzahlung an.