Hannover (DK
Gewinneinbruch bei Talanx

Wirbelstürme wüten in der Bilanz des Versicherers Dennoch höhere Dividende

19.03.2018 | Stand 02.12.2020, 16:40 Uhr

Hannover (DK) Wirbelstürme wie "Harvey", "Irma" und "Maria" haben 2017 die Versicherungsbranche schwer getroffen. Die Schäden waren so hoch wie nie zuvor. Das bekam auch Talanx zu spüren.

Der Gewinn des Versicherungskonzerns Talanx ist im Hurrikanjahr 2017 deutlich eingebrochen. Infolge der immensen Katastrophenschäden schrumpfte der Überschuss im Vergleich zum Vorjahr um mehr als ein Viertel auf 672 Millionen Euro, wie der MDax-Konzern mit Marken wie HDI und Neue Leben gestern in Hannover mitteilte.

Die Aktionäre sollen dennoch je Anteilsschein eine Dividende von 1,40 Euro erhalten. Das sind 5 Cent mehr als ein Jahr zuvor. Bis zum Nachmittag gewann die Talanx-Aktie gut zwei Prozent an Wert. Hauptnutznießer der erhöhten Dividende ist der Haftpflichtverband der Deutschen Industrie (HDI), dem rund 79 Prozent der Talanx-Aktien gehören.

Für das laufende Jahr peilt Vorstandschef Herbert Haas weiterhin einen Überschuss von 850 Millionen Euro an. Haas gibt den Chefposten im Mai nach fast zwölf Jahren an seinen Vorstandskollegen Torsten Leue ab und soll dann selbst an die Spitze des Aufsichtsrats wechseln. Leue leitet bisher das internationale Privat- und Firmenkundengeschäft.

Im vergangenen Jahr hatten vor allem Schäden durch die Wirbelstürme "Harvey", "Irma" und "Maria" in den USA und der Karibik die internationale Versicherungsbranche hart getroffen. Insgesamt summierten sich die Schäden laut Haas auf 134 Milliarden Dollar (109 Milliarden Euro) - so viel wie noch nie in der Geschichte der Branche. Bei Talanx musste vor allem die Rückversicherungstochter Hannover Rück für die Begleichung der Schäden tief in die Tasche greifen. Talanx gehört gut die Hälfte des weltweit drittgrößten Rückversicherers.

Konzernweit summierten sich die Großschäden 2017 bei Talanx und Hannover Rück auf rund 1,6 Milliarden Euro. Mit 492 Millionen Euro musste Talanx auch in der Erstversicherung fast doppelt so viel für Großschäden bezahlen wie ein Jahr zuvor.

Im Gesamtkonzern stiegen die Prämieneinnahmen im vergangenen Jahr zwar um sechs Prozent auf 33,1 Milliarden Euro. Im Schaden- und Unfallgeschäft reichten sie dennoch nicht aus, um die Aufwendungen für Schäden, Verwaltung und Vertrieb zu decken.