Gunvor verdient weniger

15.05.2017 | Stand 02.12.2020, 18:07 Uhr

Genf/Ingolstadt (DK) Der Verfall der Rohstoffpreise sowie die Trennung vom Metallhandel haben dem Schweizer Rohstoffhändler Gunvor im vergangenen Jahr Umsatz- und Gewinneinbruch beschert. Wie das Unternehmen, das auch eine Erdölraffinerie in Ingolstadt betreibt, in Genf berichtete, nahm das Handelsvolumen im Vergleich zu 2015 zwar leicht von 180 auf 187 Millionen Tonnen zu, doch sanken die Erlöse gegenüber 2015 um 27 Prozent auf 47 Milliarden Dollar. Diese Entwicklung spiegele den Rückgang der Rohstoffpreise wider, hieß es.

Der Gewinn nach Steuern stürzte sogar noch heftiger ab: von 1,25 Milliarden Dollar im Jahr 2015 auf nur noch 315 Millionen Dollar. Gunvor wies darauf hin, dass sich das Unternehmen 2015 ergebniswirksam von Beteiligungen etwa in Russland getrennt hatte. Finanzchef Jaques Erni erklärte laut der Mitteilung, durch das solide Management und seine klare Strategie sei es Gunvor gelungen, weiter zu wachsen und profitable Geschäftsfelder ohne Unterbrechung fortzuführen.

Gunvor – das Unternehmen beschäftigt sich mit dem Handel und Transport sowie der Lagerung und Weiterverarbeitung von Erdöl – expandiere in neue Regionen und Tätigkeiten vor dem Hintergrund hoher Liquidität, sagte Erni. So sei 2016 eine Erdölraffinerie in den Niederlanden erworben, ein neues Produktterminal in Indonesien in Betrieb genommen sowie eine Beteiligung am Zulieferer der Erdölindustrie, Monte Alegre SA, in Paraguay eingegangen worden. Zudem habe Gunvor zwei US-Handelsbüros in Houston (Texas) und Stanford (Connecticut) eröffnet.