Großmehring
Für aws soll in Indien die Sonne aufgehen

05.07.2010 | Stand 03.12.2020, 3:53 Uhr

Deutsch-indische Kooperation: Markus Amendt (links) mit Peranamallur Narayanasamy Subramanian, einem seiner beiden Geschäftspartner. - Foto: Schmidl

Großmehring (DK) 20 Gigawatt Strom aus Sonnenkraft will Indien ab 2020 jährlich erzeugen. Dazu hat die indische Regierung das Programm "Solar Mission 2020" aufgelegt, das Solarstrom auch in entlegene Gegenden des riesigen Landes bringen und ab Ende dieses Jahres mit verschiedenen Anreizen angeschoben werden soll.

Markus Amendt aus Großmehring (Kreis Eichstätt) sieht darin eine große Chance, diese Entwicklung "durch Vermittlung von Schlüsseltechnologien und europäischem Know how" voranzutreiben. Und der studierte Maschinenbauer mit Schwerpunkt regenerative Energien steht nicht allein mit dieser Einschätzung da. Denn beispielsweise auch die Deutsche Industrie- und Handelskammer, mit der Amendt in regem Kontakt steht, hat einen "starken Bedarf" an Wissenstransfers in Bezug auf Solartechnologie erkannt.

Nach einem dreijährigen Aufenthalt in Kalifornien, wo er in der Halbleiterbranche tätig war und zusätzlich seinen MBA in International Business machte, hat Amendt deshalb Anfang dieses Jahres die Firma "aws – a world solution" gegründet, die sich mit der Beratung und Unterstützung von mittelständischen Unternehmen aus dem Bereich der regenerativen Energien befasst, die vor allem an Geschäften in Indien, aber auch in anderen Ländern interessiert sind.

"Ignorant und frech" sei er an diese Aufgabe herangegangen und "eigentlich ohne großen Plan", wie er heute zugibt, nachdem er "im ersten Halbjahr fast genauso lange in Indien wie in Deutschland" gewesen sei und dort aws angeschoben habe. Doch jetzt "haben wir vielversprechende lukrative Projekte und müssen nicht mehr vom puren Idealismus leben", fügt Amendt an.

Wir – das sind neben Amendt noch dessen zwei indische Partner Raman Suresh und Peranamallur Narayanasamy Subramanian. Denn ohne "local players", hat er gelernt, bekomme man in Indien keinen Fuß in die Türe. Mit Suresh, der dort in den 90er Jahren eine Solarmodulproduktion startete, und Subramanian, der als früherer Chef eines Solarunternehmens auf dem Subkontinent über ein ausgezeichnetes Netzwerk verfügt, hat der Großmehringer jedoch zwei Bezugspersonen vor Ort und gleichzeitig auch Türöffner für die "exzellente Technologie aus Deutschland", wie Subramanian die Produkte "made in Germany" im Gespräch mit dem DONAUKURIER einschätzte.

"Wir wollen die Unternehmen durch den kompletten Prozess begleiten – von der Beratung über die Umsetzung von Projekten bis zum Support", so Amendt. Die aws-Klientel sei freilich nicht der Endkunde mit der Photovoltaikanlage auf dem Hausdach. Die deutsch-indische Kooperation sieht ihr Kerngeschäft vielmehr in der Basisarbeit für die Mittelständler, die Partner im eigens dafür ins Leben gerufenen Verbund "LeafNetwork" sind.

Insgesamt stecken Amendt, Subramanian und Suresh voller Energie: Nachdem die gröbsten Anlaufschwierigkeiten nun überwunden seien und erst einmal ein "stabiles Einkommen" gesichert sei, denken die Drei bereits an zusätzliches Personal. "Wir wollen Leute einstellen und eine richtige Organisation aufbauen", beschreibt Subramanian die nächsten Pläne von aws.