Erster Interessent für Petroplus

27.01.2012 | Stand 03.12.2020, 1:53 Uhr

Ingolstadt (DK) Die Investmentgruppe Klesch mit Sitz in Genf und London ist offenbar an mehreren Raffinerien der insolventen Petroplus Holdings AG interessiert – unter anderem auch an dem Betrieb in Ingolstadt. Investor Gary Klesch sagte am Freitag der Nachrichtenagentur Bloomberg, er ziehe neben Petroplus in Ingolstadt auch die Standorte Coryton (England) und Petit Couronne (Frankreich) in Betracht.

Klesch ist bereits im Verarbeitungsgeschäft tätig: 2010 hatte er von Shell die Erdölraffinerie Heide in Schleswig-Holstein übernommen. Von Seiten des Insolvenzverwalters Michael Jaffé, der für den Betrieb in Ingolstadt verantwortlich ist, hieß es lediglich, es gebe erste Interessenten. Für eine Bewertung sei es aber noch zu früh.

Die Ingolstädter Petroplus-Raffinerie hat ihren Durchsatz inzwischen auf 40 Prozent der Tageskapazität von 110.000 Barrel (je 159 Liter) zurückgefahren. Damit kann der Betrieb jetzt noch etwa 20 Tage lang aufrechterhalten werden, hieß es am Freitag aus Unternehmenskreisen. Damit ist auch die Belieferung der Kunden zunächst gesichert.

Unterdessen haben weitere Petroplus-Tochterfirmen in der Schweiz und in Belgien Nachlass-Stundung beziehungsweise Insolvenz beantragt. Einem entsprechenden Antrag der Holding wurde am Freitag stattgegeben. Zum „Sachwalter“ wurde vom Gericht die Kanzlei Wenger Plattner Rechtsanwälte bestellt.