Duisburg
Deutsche fliegen auf Geländewagen

Studie: Marktanteil der SUV steigt kräftig – VW Tiguan und Audi Q3 fahren vorneweg

23.12.2013 | Stand 02.12.2020, 23:16 Uhr

Duisburg (DK) Die Deutschen freunden sich immer mehr mit sportlichen Geländewagen (SUV) an, was sich in rasant steigenden Absatzzahlen zeigt. Ganz vorne mit dabei ist dabei die VW-Tochter Audi, wie aus einer am Montag vorgestellten Studie des CAR-Center Automotive Research an der Universität Duisburg-Essen hervorgeht.

Der Drang zu den Spritschluckern hat aber auch Nachteile: Der höhere CO2-Ausstoß der SUV bringt die Autohersteller bei ihren Bemühungen, die Klimaschutzvorgaben der EU zu erfüllen, in die Bredouille.

Der CAR-Untersuchung zufolge werden im laufenden Jahr voraussichtlich rund 485 000 Vorjahr: 491 119) SUV verkauft – in den ersten elf Monaten 2013 waren es 448 498. Der Marktanteil der großen, aber eher boulevardtauglichen Geländewagen dürfte damit auf den Rekordwert von 16,5 Prozent klettern – nach 15,9 Prozent im vergangenen Jahr. Vor einem Jahrzehnt kamen die Giganten der Landstraße in Deutschland auf gerade einmal 4,9 Prozent.

Der Trend zur Größe setzt sich der Studie zufolge in den kommenden Jahren auch fort, voraussichtlich aber deutlich gebremst: Im nächsten Jahr dürfen laut CAR hierzulande etwa 560 000 SUV abgesetzt werden. Und für 2020 sagt CAR-Chef Ferdinand Dudenhöffer mit rund 900 000 verkauften Geländewagen einen SUV-Marktanteil von sogar 28 Prozent voraus.

Ganz vorneweg fährt laut Dudenhöffer derzeit der VW Tiguan mit knapp 60 000 verkauften Fahrzeugen. Auf Platz zwei rangiert demnach der Audi Q3 mit knapp 26 000 SUV, gefolgt vom BMW X1 mit knapp 24 000 Verkäufen. Heute kann der Autokäufer unter 79 unterschiedlichen SUV-Modellen wählen, hat Autoexperte Dudenhöffer herausgefunden. Und es dürften noch einige mehr werden, weil 16 der in Deutschland vertretenen 50 Automarken nach Erkenntnissen der Duisburger Autoexperten noch gar keine SUV im Angebot haben.

Der damit voraussichtlich auch steigende CO2-Ausstoß könnte allerdings die Bemühungen der Autohersteller torpedieren, die ab 2021 geltenden EU-Grenzen für den Schadstoffausstoß von 95 Gramm Kohlendioxid (CO2) pro Kilometer einzuhalten. Denn die SUV haben ein relativ höheres Gewicht, einen größeren Luftwiderstand, eine stärkere Motorisierung und damit einhergehend einen höheren Verbrauch. Der CO2-Ausstoß eines SUV liege um 40 Prozent höher als bei einem vergleichbar motorisierten Pkw, so Dudenhöffer. Die Konsequenz: „Entweder die Autobauer finden eine technische Lösung – etwa Plug-In-Hybride – oder es stehen nach dem Jahr 2021 hohe EU-Strafzahlungen an.“