Düsseldorf
Metro setzt verstärkt aufs Internet

Müdes Weihnachtsgeschäft verhagelt die Bilanz – Media-Saturn soll mehr online anbieten

11.02.2014 | Stand 02.12.2020, 23:05 Uhr

Düsseldorf (DK) Das Weihnachtsgeschäft in den Innenstädten hat die Erwartungen nicht erfüllt – jetzt will der zweitgrößte deutsche Handelskonzern Metro im Internet noch einmal Gas geben. Bei den konzerneigenen Elektronikketten Media-Markt und Saturn soll die Zahl der online angebotenen Produkte vervielfacht werden.

Und auch die Warenhauskette Kaufhof soll künftig einen viel größeren Teil ihres Umsatzes im Internet erwirtschaften, wie Konzernchef Olaf Koch gestern ankündigte.

Neue Impulse kann der Konzern gut gebrauchen. Denn das Weihnachtsgeschäft verlief eher enttäuschend. Der Umsatz im wichtigen Weihnachtsquartal, das den Auftakt für das Geschäftsjahr 2013/14 bildete, sank um 3,3 Prozent auf 18,7 Milliarden Euro. Das den Anteilseignern der Metro AG zuzurechnende Ergebnis vervielfachte sich unter dem Strich zwar von 36 Millionen auf 451 Millionen Euro. Doch war der Anstieg im Wesentlichen auf Steuereffekte zurückzuführen. Das um Sonderfaktoren bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern lag mit knapp 1,07 Milliarden Euro um 16 Prozent unter dem Vorjahresniveau.

Das schwächere Weihnachtsgeschäft traf laut Koch vor allem die Elektronikmarktketten Media-Markt und Saturn. Entsprechend sank der Umsatz von Media-Saturn um 0,7 Prozent, wobei allerdings der Online-Umsatz um 46,5 Prozent zulegte. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) ohne Berücksichtigung von Sonderfaktoren sackte um 13,1 Prozent auf 289 Millionen Euro ab. Schwung ins Geschäft soll der weitere Ausbau der Online-Präsenz bringen. Die Zahl der in den Online-Shops angebotenen Produkte soll von derzeit knapp 30 000 mittelfristig auf 150 000 steigen.

Auch bei der Warenhaussparte Kaufhof sieht Koch erhebliches Wachstumspotenzial im Internet. Derzeit erzielt die Sparte rund zwei Prozent des Umsatzes im Online-Handel. Doch könnten es schon bald zehn Prozent oder mehr sein, glaubt Koch. Auch im Metro-Großhandel sollen die Erlöse wachsen. Probleme macht jedoch weiterhin das Deutschland-Geschäft. Ein Sorgenkind ist auch die SB-Warenhauskette Real. Sie leidet unter dem harten Wettbewerb. Trotz der Baustellen können die Metro-Aktionäre aufatmen. Für dieses Geschäftsjahr stellte der Konzern eine Dividende in Aussicht.