Düsseldorf (AFP
Einkaufslust chinesischer Investoren lässt nach

Studie: Weniger Firmenübernahmen und Beteiligungen in den ersten sechs Monaten 2017

18.07.2017 | Stand 02.12.2020, 17:46 Uhr

Düsseldorf (AFP/dap) Nach dem Rekordjahr 2016 sind die Übernahmen und Beteiligungen chinesischer Unternehmen in Deutschland in den ersten sechs Monaten dieses Jahres zurückgegangen. Der Wert der Transaktionen lag bei 6,5 Milliarden Dollar (5,7 Milliarden Euro), wie eine gestern vorgestellte Untersuchung der Unternehmensberatung Ernst & Young (EY) ergab.

Im entsprechenden Vorjahreszeitraum hatten chinesische Käufer mit fast 10,5 Milliarden Dollar aber noch weitaus mehr in deutsche Firmen investiert.

Auch die Zahl der Übernahmen und Beteiligungen sank von 35 in der ersten Hälfte 2016 auf 25 im gleichen Zeitraum des laufenden Jahres. Die Entwicklung in Deutschland folge dem allgemeinen Trend in Europa - auch in Großbritannien, Italien und Frankreich gingen die Transaktionen zurück, wie EY weiter mitteilte.

Zu den größten Deals des 1. Halbjahres gehörte der Einstieg des chinesischen Mischkonzerns HNA bei der Deutschen Bank. Laut EY war dessen Aktienpaket nach der bislang jüngsten Aufstockung Ende April 3,4 Milliarden Euro wert. Die größten Auslandinvestoren in Deutschland sind der STudie zufolge nach wie vor US-Unternehmen, die im 1. Halbjahr 82 Firmen kauften.

Die Shoppingtour chinesischer Investoren in Europa gehe zwar weiter, die Aktivitäten pendelten sich aber langsam wieder auf Normalmaß ein, erklärte Alexander Korn von EY. Chinesische Unternehmen schauten sich Übernahmekandidaten inzwischen viel genauer an. Interessiert seien sie - wie bisher auch - vor allem an Zukunftstechnologien.

"Für chinesische Manager ist und bleibt Deutschland ein Premiumstandort und zumindest im industriellen Bereich das attraktivste Investitionsziel in Europa", erklärte Yi Sun von EY. Zusätzlich rückten auch mögliche Ziele in den Sektoren Energie und Pharma mehr in den Fokus, weil es in China dort großen Nachholbedarf gebe.