Düsseldorf
Brandbrief an Peking

Autoverbände kritisieren geplante Elektroautoquote in China

13.07.2017 | Stand 02.12.2020, 17:47 Uhr

Düsseldorf (AFP) Die vier größten Autoverbände der Welt haben einem Bericht zufolge in einem gemeinsamen Brandbrief an die chinesische Regierung die geplante Quote für Elektroautos kritisiert. Die Industrieverbände aus Europa, den USA, Japan und Südkorea forderten grundlegende Änderungen und den Aufschub des neuen Gesetzes um mindestens ein bis drei Jahre, wie die "Wirtschaftswoche" gestern aus dem Schreiben zitierte.

Die Forderungen ab 2018 zu erfüllen, sei unmöglich.

Die Verbände repräsentieren dem Blatt zufolge 70 Prozent der weltweiten Autoproduktion. In China sollen Hersteller wie Volkswagen oder BMW ab 2018 zunächst 8 und in den Folgejahren 10 und dann 12 Prozent ihrer Verkäufe mit Elektroautos machen.

Die Herstellerverbände zeigen sich in ihrem Brief "hoch besorgt" über die geplanten Strafen für das Nichterfüllen der Quote, wie die "Wirtschaftswoche" weiter berichtete. Für einige Hersteller könne dies den Rückzug vom chinesischen Markt bedeuten. Die Verbände wollen durchsetzen, dass die geplanten Strafen bei Nichterreichen der Quote abgeschwächt und die Quote an die Produktion des jeweiligen Unternehmens angepasst werden, um Hersteller mit geringen Stückzahlen zu entlasten.

Zentrale Forderung der Verbände ist zudem ein Ende der Diskriminierung ausländischer Hersteller, die ihre Elektrofahrzeuge und Batterien aus dem Ausland importieren. "China riskiert mit seiner Politik internationale Handelskonflikte", zitierte das Wirtschaftsmagazin aus dem Schreiben der Verbände. Sie appellieren an Peking, stärker auf staatliche, marktorientierte Kaufanreize für Kunden zu setzen, anstatt Zwangsregeln für Autobauer zu verhängen.