Media-Saturn: Oliver Seidl wechselt offenbar zum Logistiker Schenker

26.07.2016 | Stand 02.12.2020, 19:30 Uhr
Oliver Seidl −Foto: Media-Saturn-Holding GmbH

Ingolstadt (DK) Die Geschäftsführung von Media-Saturn ist wieder um ein Mitglied ärmer. Wie das Unternehmen gestern bestätigte, verlässt Finanzchef Oliver Seidl den Elektronikriesen zum „nächstmöglichen Termin“.

Media-Saturn-Minderheitsgesellschafter Erich Kellerhals hatte sich geweigert, seinen Vertrag zu verlängern. Bereits seit Monaten schwelte darüber ein Streit mit dem Mehrheitseigner Metro. Seidl wechselt als Finanzchef zum Logistiker Schenker. Als Interims-Finanzchef bei Media-Saturn agiert vorerst Georg Mehring-Schlegel, der der sogenannten „erweiterten Geschäftsführung“ angehört.

„Wir bedauern die Entscheidung von Oliver Seidl“, sagte ein Metro-Sprecher. „Er hat in seiner Amtszeit sehr erfolgreich den Finanzbereich und die IT der Media-Saturn Gruppe neu aufgestellt.“ Seidl ist nicht der erste, der den Elektronikriesen im Zuge des Gesellschafterstreits verlässt. Bereits im Januar war Personalchef Ralph Spangenberg von Bord gegangen. Auch bei seiner Vertragsverlängerung hatte Kellerhals sein Veto eingelegt. Ursprünglich sollten sowohl Spangenberg als auch Seidl eine Ebene unterhalb der Media-Saturn-Geschäftsführung in alter Funktion einen neuen Posten bekommen – offenbar war das aber für beide Manager am Ende doch keine praktikable Option.

Damit wird die Media-Saturn-Geschäftsführung weiter dezimiert. Mit dem Ausscheiden von Seidl sitzen dann außer Media-Saturn-Chef Pieter Haas nur noch Wolfgang Kirsch (Chef von Media-Saturn Deutschland) und Joachim Rösges (Chef der italienischen Landesgesellschaft von Media-Saturn) in der Geschäftsführung.

Bei der Convergenta, die Firma, über die Kellerhals seine Media-Saturn-Anteile hält, trauert man Seidl nicht hinterher. „Die Convergenta Invest begrüßt, dass Oliver Seidl die Entscheidung der MSH-Gesellschafterversammlungen (...) jetzt akzeptiert und die richtigen Konsequenzen gezogen hat.“ Nun soll schnell Ersatz her: „Aus unserer Sicht ist die Besetzung des CFO-Postens äußerst dringend und notwendig“, so ein Sprecher. „Wir erwarten nun von der Metro, zeitnah Gespräche mit der Convergenta Invest aufzunehmen, um einen neuen CFO konsensual zu bestellen.“ Die Metro erklärte ebenfalls Gesprächsbereitschaft: „Wir sind wie immer gesprächsbereit und offen für eine konstruktive Lösung.“