Bruchsal (DK
Kaufkraft nimmt zu

Verbraucher in Deutschland haben 2017 mehr Geld in der Tasche

06.12.2016 | Stand 02.12.2020, 18:57 Uhr

Bruchsal (DK) Der Konjunkturmotor läuft weiterhin gut in Deutschland, auch die Löhne und Gehälter sind etwas gestiegen. Das macht sich auch an der Kaufkraft bemerkbar, wie eine aktuelle Studie der GfK-Konsumforscher zeigt.

Die Einwohner von München und seinem Umland haben im kommenden Jahr der gestern von der GfK vorgelegten Untersuchung zufolge in Deutschland am meisten Geld zur freien Verfügung. Unter den zehn reichsten Stadt- und Landkreisen in Deutschland sind demnach allein sieben bayerische. So bleibt Starnberg mit einer Kaufkraft pro Kopf von 32 194 Euro klarer Spitzenreiter - dort hat ein Einwohner rechnerisch gesehen 45 Prozent mehr Geld zur Verfügung als im Bundesschnitt. Auf den letzten Platz der 402 untersuchten deutschen Stadt- und Landkreise kam das sächsische Görlitz mit 17 496 Euro pro Kopf. Genau im Bundesdurchschnitt liegt laut GfK der Landkreis Ahrweile in Rheinland-Pfalz.

Kaufkraft ist das verfügbare Nettoeinkommen einschließlich aller staatlicher Transferzahlungen wie etwa Renten, Arbeitslosen- und Kindergeld - das frei verfügbare Geld eines jeden Verbrauchers zum Wohnen, für Freizeitausgaben, zum Sparen und zum Einkaufen.

Insgesamt werden die Menschen in Deutschland 2017 der Studie zufolge auch für den Konsum mehr Geld in der Tasche haben. Die Kaufkraft werde pro Kopf voraussichtlich moderat um 360 Euro (1,65 Prozent) auf 22 239 Euro steigen, teilte die GfK gestern in Bruchsal mit. Verglichen mit dem laufenden Jahr schwächt sich der Zuwachs 2017 etwas ab. In der gleichen GfK-Studie vom Vorjahr lag das Kaufkraftplus bei 2 Prozent.

Auch der Landkreis München (30 907 Euro pro Kopf), die Stadt München (30 136 Euro) sowie die unweit der bayerischen Hauptstadt gelegenen Landkreise Ebersberg, Fürstenfeldbruck und Dachau zählten zu den zehn reichsten Kommunen Deutschlands, hieß es. Zudem kam noch Erlangen unter die ersten Zehn der Rangliste. Aus dem Frankfurter Umland waren zwei Kommunen vertreten mit dem Hochtaunuskreis (31 561 Euro pro Kopf, Platz 2) und dem Main-Taunus-Kreis (Platz 5). Der Landkreis Stormarn bei Hamburg in Schleswig-Holstein kam mit einem Pro-Kopf-Schnitt von 26 675 Euro auf Rang 10.

Wegen des Bevölkerungsanstiegs in Deutschland von 2015 auf 2016 um 1,7 Prozent liegt das Gesamtplus bei der Kaufkraft der GfK-Prognose zufolge höher als der Pro-Kopf-Wert, und zwar bei 2,9 Prozent auf 1,828 Milliarden Euro. Die Werte zum Anstieg sind nominal dargestellt. Sie berücksichtigen also nicht die Inflation. Wie hoch der Anstieg der Verbraucherpreise im kommenden Jahr sein dürfte, war nicht Gegenstand der Kaufkraftanalyse. Zuletzt lag die Teuerung in Deutschland nach Angaben des europäischen Statistikamts Eurostat in Luxemburg bei 0,7 Prozent.