Berlin
Kritik an Schließung von Filialen

08.01.2018 | Stand 02.12.2020, 16:59 Uhr

Berlin (DK) Die Landkreise als Träger vieler Sparkassen haben die Geldhäuser vor den Konsequenzen weiterer Filialschließungen gewarnt.

Sollte der Trend vor allem in dünner besiedelten Regionen anhalten, drohe die Verankerung der Institute im ländlichen Raum verloren zu gehen, kritisierte der Geschäftsführer des Deutschen Landkreistages, Hans-Günter Henneke, gestern in der "Süddeutschen Zeitung". "Man sollte nicht generell den Rückzug aus der Fläche propagieren, nur weil es vielleicht hier und da nicht wirtschaftlich ist."

Statt Schließungen könnten Fusionen oft die nötigen Einsparungen bringen - doch könne das auch höhere Kosten für Kunden fremder Banken bedeuten. "Es kann nicht sein, dass wir ein großes Geldautomatennetz zur Verfügung stellen, das dann auch Kunden anderer Banken günstig nutzen können", meinte Henneke. "Die Sparkassen sollten von Nicht-Kunden höhere Gebühren fürs Abheben verlangen."

Der Deutsche Sparkassen- und Giroverband (DSGV) versicherte, dass sich die Institute nicht aus dem ländlichen Raum zurückziehen würden. "Sparkassen werden auch in Zukunft mit ihrem Filialnetz flächendeckend in allen Regionen vertreten sein", sagte DSGV-Sprecher Stefan Marotzke gestern unserer Berliner Redaktion.

Im Oktober 2017 hatte eine Studie der Förderbank KfW ergeben, dass das Filialsterben auf dem deutschen Bankenmarkt sich zuletzt beschleunigte. Demnach wurden 2014 und 2015 insgesamt 2200 Standorte aufgegeben. Seit der Jahrtausendwende gingen demnach fast 10 200 der damals noch gut 38 000 Bankfilialen verloren.