Berlin
Großauftrag für Airbus

China bestellt Flugzeuge für mehr als 20 Milliarden Euro

05.07.2017 | Stand 02.12.2020, 17:50 Uhr

Berlin (AFP) Der europäische Luftfahrtkonzern Airbus wird in den kommenden Jahren 140 Flugzeuge nach China liefern. Einen entsprechenden Rahmenvertrag im Wert von 22,8 Milliarden US-Dollar (20,1 Milliarden Euro) schloss Airbus mit der staatlichen chinesischen Luftfahrt-Handelsgesellschaft CAS. Das Abkommen wurde gestern in Berlin im Beisein des chinesischen Präsidenten Xi Jinping von Airbus-Chef Tom Enders und CAS-Vizepräsident Sun Bo unterzeichnet. Auch andere deutsche Konzerne wie Siemens oder Daimler bauen ihre Geschäfte mit China aus und unterzeichneten entsprechende Vereinbarungen.

Bei den bestellten Airbus-Maschinen handelt es sich um 100 aus der A320-Familie für die Kurz- und Mittelstrecke sowie 40 Exemplare des A350 XWB für die Langstrecke. Sie sollen "in den nächsten fünf bis sechs Jahren" an die chinesischen Airlines ausgeliefert werden, sagte Enders in Berlin. Bislang keinen Auftrag aus China gibt es für das Großraumflugzeug A380, das kaum nachgefragt wird.

Von den 100 bestellten A320-Maschinen sollen nach Worten von Enders knapp die Hälfte in China selbst gebaut werden. Dort betreibt der Konzern in Tianjin ein Werk. Die 40 A350-Flugzeuge würden in Europa montiert, aber mit einem wachsenden Anteil an Bauteilen aus China. Im vergangenen Jahr seien 50 von 700 Airbus-Fliegern in China hergestellt worden. In den chinesischen Airline-Flotten sind bereits 1440 Airbusse im Einsatz, darunter 1230 Exemplare der A320. "China ist heute einer der weltweit wichtigsten Luftfahrtmärkte", sagte Enders. Im 1. Quartal sei die Zahl der Passagiere dort im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 15 Prozent gestiegen.

Siemens-Chef Joe Kaeser unterzeichnete am Rande des Besuchs von Präsident Xi Jinping in Berlin zwei Absichtserklärungen für strategische Partnerschaften im Bereich der Digitalisierung. Daimler will eine Kooperation für Elektroautos vertiefen und ein Batteriewerk in China errichten. Der Technologiekonzern Voith will mit einem chinesischen Partner beim Projekt eines Wasserkraftwerks in Afrika zusammenarbeiten.