Berlin
Dynamische Großstadt an der Donau

Ingolstadt schneidet in Städteranking sehr gut ab Dennoch gibt es Verbesserungsbedarf

29.09.2016 | Stand 02.12.2020, 19:14 Uhr

Berlin/Ingolstadt (DK) Es lebt, wohnt und arbeitet sich hervorragend in Ingolstadt, auch die Wirtschaft floriert. Ebenso mischt die Autometropole an der Donau bei der Wettbewerbsfähigkeit ganz vorne mit. Nur auf die Herausforderungen der Zukunft könnte die Stadt noch etwas besser vorbereitet sein - vor allem was die Unternehmensgründungen anbelangt.

Dies ist das Ergebnis des aktuellen Städterankings des Forschungsinstituts IW Consult, der "Wirtschaftswoche" und des Immobilienportals ImmobilienScout24, das gestern in Berlin vorgestellt wurde.

Untersucht wurden 69 deutsche Großstädte hinsichtlich Niveau, Dynamik und Zukunftsfähigkeit. Denn "die Zukunft liegt in der Stadt: Als Heimat zukunftsträchtiger Industrien und Branchen wie die Kultur- und Kreativwirtschaft sind Städte der Schlüssel für eine wettbewerbsfähige Wirtschaft", schreiben die Autoren der Studie. Um aber für die Zukunft gerüstet zu sein, sei der Ausbau der digitalen Netze von elementarer Bedeutung ebenso wie die aktive Gründungsförderung junger technologieorientierter Unternehmen.

Unter diesen und anderen Gesichtspunkten steht Ingolstadt in dem aktuellen Ranking weitgehend gut da: So belegt die Stadt beim Niveau bundesweit hinter München und Erlangen den dritten Platz. Positiv fallen hier die Arbeitsplatzversorgung und die Produktivität auf, dagegen hapert es bei den wissensintensiven Dienstleistungen und dem Gründungsgeschehen. Rang zwei hinter München und vor Würzburg hält Ingolstadt im Dynamikranking, das die Entwicklung der Stadt in den vergangenen fünf Jahren widerspiegelt. Besonders viele Punkte gibt es hier für Wirtschaftskraft und Produktivität, Wohnungsneubau und wiederum die wissensintensiven Dienstleistungen lassen dagegen zu wünschen übrig.

Im Zukunftsindex mischt Ingolstadt zwar auch vorne mit, doch Rang acht bedeutet noch Verbesserungspotenzial. Während der Audi-Standort hier besonders bei den Kriterien Ingenieursquote und Beschäftigte in relevanten Branchen jeweils Platz zwei belegt, trottet er bei den Faktoren Künstler (Rang 63) und Kreativbeschäftigtenpotenzial (Rang 54) eher hinterher.

Alles in allem spielt die Musik vor allem im Süden der Republik, und zwar in Bayern. Wie aus der Untersuchung von mehr als 100 Indikatoren aus den Bereichen Wirtschaftsstruktur, Arbeitsmarkt, Immobilienmarkt, Lebensqualität und Zukunftsfähigkeit hervorgeht, ist München mit zwei ersten Plätzen hinsichtlich Niveau und Dynamik und Rang drei beim Zukunftsindex "unschlagbar". Aber auch die fränkischen Städte Würzburg, Nürnberg, Erlangen und Fürth mischen dank des gelungenen Strukturwandels immer mehr vorne mit. Die deutschen Problemzonen liegen laut Studie dagegen weiterhin im Norden - vor allem im früher von Kohle und Stahl geprägten Ruhrgebiet aufgrund seiner anhaltenden strukturellen Schwächen.