Audi weist Manipulationsvorwürfe zurück - "Unsere Software ist gesetzeskonform"

03.11.2015 | Stand 02.12.2020, 20:36 Uhr

Ingolstadt (AFP) Audi hat die Vorwürfe der US-Umweltschutzbehörde EPA zurückgewiesen, wonach der Autobauer Drei-Liter-Motoren für Abgastests manipuliert hat. "Unsere Software ist gesetzeskonform", sagte Audi-Sprecher Udo Rügheimer der Nachrichtenagentur AFP am Dienstag mit Blick auf sogenannte Auxiliary Emission Control Devices (AECD). Das AECD-Programm zur Motorsteuerung steht im Zentrum der neuen Vorwürfe gegen Audi, Porsche und VW.

Das Programm erkenne nicht, ob ein Auto auf dem Testprüfstand stehe, um dann die Emmissionsausstöße herunterzufahren, erläuterte Rügheimer. Es reagiere auf ganz unterschiedliche Situationen und passe die Motorleistung und auch den Mechanismus zur Abgasreinigung je nach Situation an.

Derzeit wisse Audi noch nicht, wie die EPA zu den Messwerten gekommen sei. Nun müsse Audi mit den Behörden die Funktionsweise des Programms "vielschichtig durchsprechen", sagte der Sprecher. Seit Mitte September - als die Affäre um manipulierte Abgaswerte bei Volkswagen bekannt wurde - habe sich aber noch "keine Gelegenheit" zur Überprüfung des AECD-Programms ergeben.

Die EPA hatte Volkswagen am Montagabend vorgeworfen, auch Drei-Liter-Diesel-Motoren der Modelle VW Touareg, Porsche Cayenne sowie der Audi-Modelle A6 Quattro, A7 Quattro, A8, A8L und dem Sportgeländewagen Q5 manipuliert zu haben. Auch hier gebe es eine Software, die erkenne ob das Fahrzeug auf dem Prüfstand stehe oder sich im Alltagsbetrieb befinde - und dementsprechend den Schadstoffausstoß reguliere.

Im Gegensatz zu den bislang betroffenen kleineren Diesel-Motoren mit einem Hubraum von 1,2 Litern, 1,6 Litern sowie zwei Litern, ist der Fall hier aber wohl anders gelagert. Es geht nicht um eine versteckte Software, sondern um ein darin enthaltenes, nicht genehmigtes AECD-Programm. Dieses diene dazu "Emissionstests zu überlisten" und sei von VW nicht ordnungsgemäß angezeigt und durch die EPA zertifiziert worden, erklärte die US-Umweltbehörde. VW hatte die Vorwürfe bereits Montagabend dementiert.

AECD dürfen von Autobauern in den USA genutzt werden, aber nur dann, wenn die Autobauer die Behörden einmal pro Jahr für jedes Modell genau darüber informieren. Sie dürfen nicht eingesetzt werden, um Abgaswerte auf dem Prüfstand zu manipulieren - genau das wirft die EPA VW und den Konzerntöchtern Audi sowie Porsche vor.