Ingolstadt
Audi baut auf Künstliche Intelligenz

Zukunft des Autofahrens

21.06.2017 | Stand 02.12.2020, 17:54 Uhr

Ingolstadt/Linz (DK) Audi macht auf dem Weg in die Zukunft des Autofahrens noch mehr Tempo. Zusammen mit der Johannes-Kepler-Universität Linz (JKU) hat die VW-Tochter jetzt ein Zentrum für Künstliche Intelligenz (KI) gegründet. Mit dem „Audi.JKU deep learning center“ in Linz will das Unternehmen in Kooperation mit dem Lehrstuhl für Bioinformatik von Professor Sepp Hochreiter „den Einsatz Künstlicher Intelligenz im Automobil vorantreiben“, teilte das Unternehmen gestern in Ingolstadt mit.

Hochreiter sei auf dem Gebiet der KI einer der wichtigsten Experten in Europa, hieß es. Er habe „entscheidend zur Grundlagenforschung von Deep-Learning-Technologien beigetragen – einer Methodik, die dem Lernprozess des menschlichen Gehirns nachempfunden ist“. Die von ihm entwickelten „Long-short-term-Netze“ (LSTM) seien die Grundlage für Spracherkennungssoftware in Handys.

Das neue KI-Zentrum startet den Angaben zufolge mit fünf Projekten. Erforscht werden soll zum Beispiel, „wie ein pilotiert fahrendes Auto in komplexen Verkehrssituationen sein Umfeld exakt wahrnehmen und interpretieren kann“. Ein anderes Projekt gilt dem KI-Einsatz in der Autosensorik. Dazu Hochreiter: „Es steckt noch enormes Potenzial im Einsatz von KI-Methoden für selbstfahrende Autos, die nicht nur Spracherkennung ermöglichen, sondern sogar Absichten und Wünsche der Passagiere vorhersehen und darauf reagieren.“ Das soll dann so weit gehen, dass sich der Fahrer in seinem Auto „wohler fühlen (wird) als in seinem eigenen Wohnzimmer“.