Wirbel um Abfindung

16.03.2017 | Stand 02.12.2020, 18:29 Uhr

Ingolstadt (DK) Für viel Aufsehen hat am Mittwoch die Meldung gesorgt, dass Stefan Knirsch, ehemaliger Audi-Entwicklungschef, zum Abschied 3,8 Millionen Euro erhalten hat. Ruper Stadler erhielt für seine Tätigkeit als Vorstandschef 2016 knapp drei Millionen Euro.

Knirsch hatte im September vergangenen Jahres seinen Posten räumen müssen. Der Manager habe das Unternehmen jedoch „im Einvernehmen mit dem Aufsichtsrat“ verlassen, wurde damals mitgeteilt. Offiziell wurden keine Gründe für das Ausscheiden genannt.

Ein sogenannter Goldener Handschlag? „Es klingt zurecht absolut unverständlich, steht ihm rechtlich gesehen aber zu“, teilte ein Sprecher des Betriebsrates gestern unserer Zeitung mit. Stefan Knirsch war im Dezember 2015 als Nachfolger von Entwicklungsvorstand Ulrich Hackenberg berufen worden – arbeitete also nur neun Monate in seiner Position. Im Zuge der Ermittlungen der US-Kanzlei Day Jones waren Informationen aufgetaucht, die Knirsch belastet haben sollen.

Er soll demnach bereits früher von den Manipulationen an den Diesel-Motoren gewusst haben. Zudem sollen ihn Mitarbeiter belastet haben. Aus Unternehmenskreisen war gestern zu hören, dass möglicherweise Schadensersatzforderungen gegenüber dem Ex-Manager im Raum stünden, sollten sich die Vorwürfe als wahr herausstellen.