Ingolstadt
Audi ruft 5000 A8-TDI zurück

02.11.2017 | Stand 02.12.2020, 17:16 Uhr

Ingolstadt (DK) Audi ruft in Europa weitere Diesel-Fahrzeuge mit einer unzulässigen Abschalteinrichtung im Abgas-System zurück.

Wie das Unternehmen gestern in Ingolstadt mitteilte, sind von der Aktion, bei der die Autos eine neue Software erhalten sollen, insgesamt 4997 A 8 mit 4,2-Liter-V8-TDI-Motoren und der Abgas-Norm EU 6 betroffen - davon allein in Deutschland 3660 Fahrzeuge. Die Wagen wurden zwischen September 2013 und August 2017 hergestellt. Bereits Anfang Juni hatte die VW-Tochter 24 000 Autos der Typen A 7 und A 8 mit V6- und V8-TDI-Motoren mit EU5-Zulassung zurückgerufen.

Wie Audi gestern weiter mitteilte, habe man bei technischen Überprüfungen festgestellt, dass bei den Fahrzeugen mit 4,2-Liter-V8-TDI-Motoren "ein Erfordernis für ein Update besteht". Damit sollten unter anderem "beim Start des kalten Motors schneller optimale Betriebsbedingungen für das Abgas-Reinigungssystem erreicht und damit das Emissionsverhalten im realen Fahrbetrieb verbessert werden".

Audi habe den Sachverhalt dem Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) mitgeteilt, das dann den Rückeruf angeordnet habe. Die neue Software wird nun zunächst einer ausführlichen Wintererprobung unterzogen und steht voraussichtlich im 1. Quartal 2018 zur Verfügung - so das KBA grünes Licht gibt. Es werde sichergestellt, "dass die neue Software für die Kunden keine Nachteile bei Verbrauch oder Fahrverhalten darstellt", versicherte Audi.

Seit Auffliegen des Abgas-Skandals bei VW im Jahr 2015, an dem Audi einen gehörigen Anteil hat, überprüfen die Ingolstädter Autobauer ihre Sechs- und Achtzylinder-TDI-Motoren der Schadstoffklassen EU5 und EU6 auf mögliche Manipulationen bei der Abgas-Reinigung. Von den Software-Updates könnten bis zu 850 000 Fahrzeuge betroffen sein. Die Aggregate wurden teils auch an VW und Porsche geliefert.