Wohnen - Lohnt sich eine Hausdämmung?

07.04.2016 | Stand 02.12.2020, 19:59 Uhr

Das Dämmen eines Haus, kann beim Energiesparen helfen. Vorausgesetzt: Die Umbaukosten halten sich im Rahmen. Eine Finanzierungsmöglichkeit ist der Bausparer.

Manche Werbung der Baubranche verspricht das Blaue vom Himmel, wenn die eigene Immobilie gedämmt wird. Bis zu 60 Prozent weniger Energie sollen gut gedämmte Häuser verbrauchen. Das Institut für Wirtschaftsforschung in Halle hat nachgerechnet und die mögliche Ersparnis relativiert. In einer breit angelegten Studie kamen die Wissenschaftler zu dem Ergebnis, dass die Dämmung von Wohnhäusern ein tatsächliches Einsparpotential von 30 Prozent besitzt.

So rechnet sich die Dämmung:
Ein 150 Quadratmeter großes Einfamilienhaus aus dem Jahr 1970, verbraucht laut Deutscher Energieagentur (dena) etwa 4.500 Liter Heizöl pro Jahr. Dies verursacht selbst bei einem niedrigen Ölpreis von 50 Euro je hundert Liter eine Jahresrechnung von 2.250 Euro. Sinkt der Verbrauch um 30 Prozent, könnten die Kosten um 675 Euro auf 1.575 Euro fallen. Binnen 25 Jahren summiert sich die Ersparnis auf fast 17.000 Euro. Steigt der Ölpreis auf altbekannte Durchschnittswerte von 80 oder 100 Euro, kann sich die Ersparnis leicht verdoppeln.

Modernisierungskosten kühl kalkulieren

Dem Einsparpotential stehen die Modernisierungskosten gegenüber. Das Internetportal ?Energiesparen im Haushalt? kalkuliert für die nachträgliche Dämmung eines vergleichbaren Einfamilienhauses Ausgaben von 14.000 Euro für die Fassadendämmung, 2.300 Euro für die oberste Geschossdecke und 1.600 Euro für die Kellerdecke. Das bedeutet: Unterm Strich amortisiert sich die Dämmung selbst bei Heizölpreisen auf historischen Tiefständen, wie wir sie derzeit erleben, nach rund 25 Jahren. Ziehen die Ölpreise wie zu erwarten wieder an, rechnet sich die Dämmung schon früher. Nicht vergessen sollte man den positiven Effekt für die Umwelt. Zudem verbessert die energetische Sanierung des Eigenheims den Wert der Immobilie.

Finanzierungsmöglichkeit Bausparer
Für Modernisierungskosten von fünfzehn- oder zwanzigtausend Euro ist es nicht leicht, eine preiswerte Finanzierung zu finden. Ratenkredite sind für solche Summen meist zu teuer, preiswerte Baukredite erst ab höheren Beträgen zu haben. Eine bewährte Finanzierungsform für Kleindarlehen ist das Bausparen. Viele Familien schließen Bausparverträge auf Verdacht ab, um damit irgendwann ein Eigenheim oder eine Eigentumswohnung zu kaufen. Der Bausparvertrag läuft jahrelang quasi nebenher. Möglich ist aber auch, den günstigen Bausparkredit für die Modernisierung des Eigenheims zu nutzen. Die Kreditzinsen beim Bausparen sind deutlich günstiger als beim Ratenkredit und kleine Darlehensbeträge sind auch kein Problem. Die Abschlusskosten von 1,0 Prozent der Bausparsumme fallen bei geringen Finanzierungsbeträgen kaum ins Gewicht. Ein Bausparvertrag über 15.000 Euro verursacht eine Gebühr von 150 Euro. Mehrzinsen bei einem vergleichbaren Ratenkredit führen zu deutlich höheren Kosten.

Das spricht für Bausparen
Während der Sparphase fördert der Staat das Bausparen mit Arbeitnehmersparzulage und Wohnungsbauprämie. Positive Folge: Die Eigenleistung beim Ansparen verringert sich. Allerdings sind beide Zulagen einkommensabhängig. Da die Kreditzinsen bereits zu Beginn des Bausparvertrages festgezurrt werden, sichern sich Eigentümer das extrem günstige Zinsniveau für das spätere Bauspardarlehen. Außerdem verzichten Bausparkassen bei Kleindarlehen auf eine Eintragung ins Grundbuch. So kommt man der Bank, die den Hauptkredit des Eigenheims finanziert und daher an erster Stelle im Grundbuch steht, nicht in die Quere.

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