Wohneigentum - Zinswende bei der Baufinanzierung

18.09.2017 | Stand 02.12.2020, 17:29 Uhr

Die Zinsen für Baukredite sind in den vergangenen elf Monaten um knapp 30 Prozent gestiegen. Dennoch sollten Künftige Baukreditnehmer nichts überstürzen.

Wer die Zinsmeldungen verfolgt, musste beim Festgeld in den vergangenen Jahren sehr oft über Senkungen lesen. Das war in jüngster Vergangenheit anders. Einige Anbieter haben ihre Zinsen erhöht. Beispiele: Klarna, Autobank und SWK Bank. Jetzt schon die Zinswende für Sparprodukte auszurufen, wäre zu früh, zu zart ist hier noch das Pflänzchen. Anders sieht es bei Baudarlehen aus. Hier geht es seit einem Jahr nach oben, wie der Biallo-Index zeigt. Dieser ermittelt aus 113 Angeboten einen Anstieg um knapp 30 Prozent im Vergleich zu Oktober 2016. Demnach sind zehnjährige Baufinanzierungen für durchschnittlich 1,36 Prozent zu haben. Ende 2016 waren Zinsen unter 1,1 Prozent drin. Der niedrigste Index-Wert liegt bei 1,06 Prozent Effektivzins (Anfang Oktober 2016).

Ich will dennoch bald finanzieren?
Wer sich seit einem Jahr nach einer Immobilie umsieht, muss heute spürbar höhere Zinsen in Kauf nehmen. Deswegen vorschnell die nächst beste Immobilie zu kaufen, kann dennoch nicht die Antwort sein. Zum einen ist das Zinsniveau immer noch günstig und zum anderen gibt es einen Trick, sich den niedrigen Zins für die Zukunft zu sichern. Das Schlüsselwortet lautet: Forwarddarlehen. Mit dieser Methode können sich Verbraucher einen gewissen Zins in ein, zwei oder drei Jahren sichern. Pro Jahr Vorlaufzeit muss man mit einem Zusatzzins von 0,25 Prozentpunkten rechnen. Vereinzelt verzichten Banken sogar auf diesen Aufschlag.

Was macht die EZB?
Dass die Zinsen überhaupt so auf Talfahrt gingen, dafür machen Experten in erster Linie die Europäische Zentralbank (EZB) verantwortlich. Mit Spannung erwarten Sparer und angehende Häuslebauer das weitere Vorgehen der EZB. "Ein rasches Auslaufen des Anleihekaufprogramms und ein Ende der Negativzinsen 2018 wären nicht nur geldpolitisch richtig, sondern auch ein willkommenes psychologisches Signal, dass wir die Krisenjahre hinter uns lassen", sagt Andreas Martin, Vorstand des Bundesverbands der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR). Der Branchenverband der VR-Banken hält das Instrument der Anleihenkäufe auch für rechtlich bedenklich. Ob und in welchem Umfang Staatsanleihekäufe der Notenbank aus geldpolitischen Gründen rechtmäßig sind, sei umstritten.

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