Verkauf des Eigenheims - Welcher Preis ist angemessen?

22.10.2016 | Stand 02.12.2020, 19:09 Uhr

Wer sein Haus oder seine Eigentumswohnung verkaufen will, steht vor der Frage: Wie finde ich einen realistischen Preis? Wunschpreis und realer Marktwert klaffen oft weit auseinander.

Viele Privateigentümer haben noch nie eine Immobilie verkauft. Sie verschätzen sich deshalb oft, welcher Preis für das Objekt wirklich angemssen ist. Um möglichst viel Gewinn zu erzielen, setzen Sie in der Regel einen sehr hohen Verkaufspreis an. Doch das kann nach hinten los gehen. Denn wird der Preis zu hoch angesetzt, winken viele Interessenten ab. Die negative Folge: Das Haus oder die Wohnung dümpelt wegen schwacher Nachfrage wochenlang in den Zeitungen bzw. im Internet herum und verkommt schließlich zum Ladenhüter. Auf der anderen Seite gilt es aber auch nicht unter Wert zu verkaufen, denn man möchte ja kein Geld verschenken. Wie gelangt man also zu einer fairen Wertermittlung?

Preisermittlung via Zeitung
Die meisten Verkäufer informieren sich zunächst in Tageszeitungen und Stadtteilblättern über vergleichbare Angebote. Die dort genannten Preise ermöglichen aber nur einen ersten Anhaltspunkt über die aktuelle Marktlage. Wichtig ist, die Objektpreise über mehrere Wochen zu verfolgen, um einen breiten Überblick zu gewinnen. Bedenken Sie dabei, dass die genannten Summen lediglich die Wunschvorstellungen der Verkäufer widerspiegeln. Welcher Verkaufspreis am Ende tatsächlich erzielt wird, erfahren Sie nicht. Planen Sie deshalb immer einen signifikanten Abschlag auf den Angebotspreis ein.

Um ein Gespür dafür zu entwickeln, wie genau die angebotenen Immobilien dem eigenen Objekt entsprechen, empfiehlt es sich, Probebesichtigungen durchzuführen. Die Erfahrung zeigt, dass sich die persönliche Preisvorstellung häufig in der Mitte der Angebotspalette einpendelt. Wichtig beim Immobilienverkauf: Verhandlungsspielraum einplanen!

Preisfestlegung durch Sachverständigen
Deutlich realistischer ist eine unabhängige Wertermittlung durch einen zertifizierten oder vereidigten Sachverständigen. Diese fertigen anhand von Lage und Objektzustand, aktuellen Verkaufszahlen und statistischen Daten umfangreiche Wertgutachten an. Verkäufer wundern sich dann meist über das spärliche Ergebnis. Sie sollten aber bedenken, das diese Wertgutachten sehr realistisch sind. Der ermittelte Sach- oder Verkehrswert liegt häufig deutlich unter den gängigen Marktpreisen, wie sie in Zeitungen und Internet zu finden sind, weil Sachverständige unter anderem keine Verkaufsaufschläge berücksichtigen.

Gutachten via Internet
Manche Gutachter und Internetportale bieten standardisierte Wertermittlungen per Fragebogen an. Dabei müssen Sie als Verkäufer Ihr Objekt beschreiben und den baulichen wie technischen Zustand selbst einschätzen. Anschließend durchleuchtet der Anbieter mit einer speziellen Software den Markt und legt einen möglichst objektiven Verkaufspreis fest. Vorteil: Das geht schnell und ist kostengünstig. Nachteil: Die Aussagekraft ist fragwürdig, weil wesentliche Kriterien wie die Objektbesichtigung oder die konkrete Lage vor Ort keine Berücksichtigung oder nur ungenau Eingang in die Preiseinstufung finden. Solche Gutachten dienen deshalb nur der groben Orientierung.

Wertermittlung durch Immobilienmakler
Die Ermittlung eines realistischen Verkaufspreises kann auch mittels Makler erfolgen. Professionelle Vermittler sind meist ortskundig und kennen die Bedingungen und Trends am Markt. Berufserfahrene Makler wissen, nach welchen Kriterien Immobilien zu bewerten sind und wie ein marktgerechter, realistischer Verkaufspreis zustande kommt, zu dem die Immobilie echte Interessenten findet. Tipp: Haus- und Wohnungsvermittler kann man auch ohne konkrete Auftragsverpflichtung um ein Urteil bitten. Die Option zur Vergabe des Maklerauftrags bleibt davon unberührt.

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