Rabodirect - Holländische Direktbank startet mit hohen Zinsen

24.06.2012 | Stand 03.12.2020, 1:21 Uhr

Eine neue Direktbank niederländischer Herkunft ist diese Woche an den Markt gegangen: Rabodirect. Der Anbieter ist ein Ableger der Rabobank.

Mit attraktiven Tagesgeld- und Festgeldangeboten geht Rabodirect in Deutschland an den Markt: Auf Tagesgeld zahlen die Niederländer 2,40 Prozent bei monatlicher Zinsgutschrift, bei 30-Tage-Festgeld sind es aktuell 2,55 Prozent und bei 90-Tage-Festgeld 2,70 Prozent. Mit allen drei Angeboten schafft es die Bank damit auf Anhieb unter die Top-Drei-Angebote am deutschen Markt, zum Teil sogar auf den Spitzenplatz. Beim Tagesgeld bieten laut biallo.de-Tagesgeld-Vergleich nur noch Gefa Bank und Moneyou 0,1 bzw. 0,05 Prozentpunkte mehr. Gleichauf findet sich Rabodirect mit AKF Bank, Bank of Scotland und Cortal Consors, die allesamt 2,40 Prozent auf Tagesgelder zahlen. Bei den Festgeldofferten mit kurzer Laufzeit startet Rabodirect sofort auf Platz eins. Die hohen Zinsen gelten für Einlagen bis maximal 500.000 Euro. Daneben sind auch Festgelder in verschiedenen Laufzeiten bis zu zehn Jahren erhältlich. Hier sind die Zinsen bei anderen Wettbewerbern allerdings interessanter.

Rabodirect stellt langfristig faire Konditionen ohne versteckte Klauseln oder Lockangebote in Aussicht. Mit dieser Strategie will sie innerhalb der kommenden fünf Jahre einen Marktanteil von gut einem Prozent des deutschen Sparvolumens erreichen - gut 18 Milliarden Euro. Für die Betreuung der deutschen Kunden wurde ein Serviceteam in Frankfurt aufgebaut. Die Bank will sich als Spezialist zum Thema Clever Sparen positionieren und nicht nur Kunden anderer Onlinebanken ansprechen: Wir wollen insbesondere auch Kunden von Banken und Sparkassen für uns gewinnen, die sich bislang mit niedrigen Sparzinsen zufriedengeben, sagt Klaus Vehns, General Manager von Rabodirect in Deutschland.

Für Einlagen bei Rabodirect gilt die niederländische Einlagensicherung, die laut EU-Anforderungen Gelder bis 100.000 Euro absichert. Derzeit ist nicht geplant, dem Einladensicherungsfonds des Bundesverbands deutscher Banken beizutreten, über den eine noch höhere Absicherung möglich wäre. In ihre Bankverbindung einloggen können sich Kunden mit Hilfe des sogenannten Digipass, eines kleinen elektronischen Endgeräts, das alle Kunden kostenlos zugeschickt bekommen.

Die Rabobank ist mit ihrer Tochter Rabodirect außerhalb der Niederlande bereits in Belgien, Irland, Polen, Australien und Neuseeland aktiv und hat bislang rund 500.000 Kunden und rund 19 Milliarden Euro an Spareinlagen gewonnen. Deutschland ist der sechste Auslandsmarkt.

Rabobank erfüllt die Eigenkapitalanforderungen von Basel III

Die Rabobank ist genossenschaftlich organisiert, gilt als eine der führenden Banken der Niederlande und zählt derzeit zu den solidesten Banken der Welt. Die unter Basel III zusammengefassten Eigenkapitalanforderungen übertrifft die Bank eigenen Angaben nach schon heute. Auch nach einer Rating-Absenkung durch die Agentur Moody’s beträgt ihr Rating den noch immer vergleichsweise hohen Wert von Aa2, auch die Credit Default Swaps sind im Vergleich zu anderen Banken besonders niedrig. Das Institut kam ohne staatliche Hilfen durch die Finanzkrise – anders als etwa ihr Wettbewerber ING Group. Damit treffen wir das Sicherheitsbedürfnis der für ihre hohe Sparneigung bekannten deutschen Anleger, sagt Berry Marttin, Vorstand der Rabobank Group. Die Bank sei ausdrücklich nicht darauf angewiesen, sich mit den Geldern deutscher Sparer zu refinanzieren; es gehe vielmehr um Risikostreuung. In Holland hat die Rabobank selbst 6,8 Millionen Privatkunden und ist eigenen Angaben nach Marktführer im Privatkundensektor.

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