Immobilie - Vieles spricht jetzt für den Hausverkauf

24.07.2016 | Stand 02.12.2020, 19:30 Uhr

Ein erfolgreicher Immobilienverkauf setzt gute Bedingungen voraus. Fallende Preise sind hier in aller Regel nicht hilfreich. Jetzt ist der perfekte Zeitpunkt.

Mehr und mehr Anleger suchen nach Immobilien als Kapitalanlage. "In begehrten Städten bzw. gesuchten Lagen sind die Preise inzwischen so hoch, dass Käufer das 30- oder gar 40-Fache der Jahresnettokaltmiete auf den Tisch legen müssen", sagt Thomas Hünicke, Vermögensverwalter aus Düsseldorf. Doch was Käufer ärgert, lässt Verkäufer jubeln. Denn diese können mit ihrer Immobilie extrem hohe Erlöse erzielen. Das schafft gerade bei älteren Eigentümern gute Verkaufsanreize: Ist das Eigenheim im Alter zu groß oder zu teuer im Unterhalt, kann man mit dem Geld aus dem Verkauf in eine kleinere, altersgerechte Wohnung ziehen und braucht sich um die Wohnkosten nie wieder Sorgen zu machen.

Toperlöse nutzen
Was viele Eigentümer zögern lässt, ist die Frage, wie sie den Erlös sinnvoll anlegen sollen. Die Renditen für verzinste Geldanlagen wie Festgeld oder Sparpläne sind im Keller und Wertpapiere wie Aktien und Fonds bergen Risiken. Nicht wenige wollen warten, bis sich die Zinssituation erholt. "Dieses Vorgehen kann aber zu einem Bumerang werden", so Hünicke. Der Vermögensverwalter nennt zwei Hauptgründe:

Erstens dürfte es nach einer möglichen Zinswende schwer werden, die heute erzielbaren Preise weiterhin zu erreichen, damit fiele der Erlös geringer aus. Schließlich drängen bei fallenden Immobilienbewertungen erfahrungsgemäß viele Verkäufer auf den Markt. Folge: Das Angebot wächst, im Gegenzug sinken Nachfrage und Preis.

Zweitens verschlechtert sich die Finanzierungssituation für Käufer. "Steigende Zinsen führen zwangsläufig zu höheren Kosten und die Banken werden die Vergabe von Krediten etwas kritischer bewerten, als dies aktuell der Fall ist", berichtet Hünicke. Im Ergebnis stehen mehr Objekte weniger Kunden gegenüber.

30 Prozent Abschlag realistisch
Wann eine Trendumkehr bei den Zinsen erfolgt, ist schwer auszumachen. Hausbesitzer, die aktuell mit einem Verkauf liebäugeln, können daher die Gunst der Stunde nutzen und einen sehr guten Schnitt machen. "Die Lücke, die zwischen dem jetzigen und einem späteren Preis klaffen kann, kann je nach Marktentwicklung und Lage 20, 30 oder mehr Prozent betragen", schätzt Hünicke. Im Klartext: Erzielt der Hausverkauf statt 500.000 nur 400.000 Euro, gehen dem Eigentümer 100.000 Euro durch die Lappen. Solche Preisabschläge können verzinste Geldanlagen auch nach einer Zinswende kaum hereinholen. Eigentümer sollten deshalb auf den heute möglichen Mehrertrag nicht verzichten.

Was tun mit den Verkaufserlösen?
Soll keine neue Immobilie erworben, sondern das Geld aus dem Hausverkauf angelegt werden, gibt es zahlreiche renditeträchtige und sichere Möglichkeiten. Globale Substanzaktien schütten zum Beispiel erfreuliche Dividenden aus, das federt Kursschwankungen ab. Dividendenfonds bündeln solche Aktien und verteilen das Risiko auf viele Papiere. "Schwankungen in den Indizes lassen sich zum Beispiel mit Discount-Zertifikaten absichern bzw. ausnutzen, ein aktives Risikomanagement hilft, Risiken im Gesamtportfolio professionell zu begrenzen", rät der Finanzprofi.

Fazit: Eine abwartende Haltung beim Immobilienverkauf führt nicht unbedingt zu einem besseren Ertrag, sondern im Zweifel eher zu weniger Vermögen.

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