Eigenheim - So machen sich Eigentümer breit

17.01.2017 | Stand 02.12.2020, 18:47 Uhr

Immobilienbesitzer verfügen über deutlich mehr Wohnfläche als Mieter. Die extrem niedrigen Kreditzinsen begünstigen den Eigenheimerwerb.

Mit der Gründung einer eigenen Familie beginnen viele Menschen über Wohneigentum nachzudenken. Dies bestätigt auch eine von den Landesbausparkassen (LBS) beauftragte Studie "Macht Wohneigentum glücklich" der Universität Hohenheim. Danach hat sich etwa jeder Dritte der befragten Immobilienbesitzer aufgrund der Familienplanung für den Schritt ins Eigenheim entschieden. Aktuell lebt mit 58 Prozent mehr als die Hälfte aller Familien in den eigenen vier Wänden.

Viele Gründe sprechen für das Eigenheim
Unabhängigkeit vom Vermieter, hoher Gestaltungsspielraum der eigenen Wohnung, Alterssicherung, Vermögensaufbau - viele Gründe sprechen für eine Eigentumswohnung oder ein eigenes Haus. Ein weiterer Grund dürfte die größere Wohnfläche sein, die Betongold oft mit sich bringt. Statistiken zeigen, dass Eigentümer über deutlich mehr Platz verfügen als Mieter: Während Mieterhaushalte in Deutschland auf durchschnittlich 69 Quadratmetern leben, stehen Immobilienbesitzern laut Statistischem Bundesamt knapp 122 Quadratmeter zur Verfügung - fast doppelt so viel. Nutznießer sind vor allem Familien, denn das bedeutet mehr Platz zum Spielen für die Kinder. Oft hat das Eigenheim auch einen eigenen Garten, in dem sich der Nachwuchs austoben kann.

Lieber in die eigene Tasche zahlen
Auch aus finanzieller Sicht ist das Eigenheim attraktiv: "Die meisten Menschen zahlen lieber ihre eigenen vier Wände ab, statt jeden Monat die Miete auf ein fremdes Konto zu überweisen", sagt Sven Schüler von der LBS. "Dank der momentan günstigen Zinsen können sich viele Familien das jetzt auch leisten, denn der monatliche Aufwand für das eigene Zuhause ist oft kaum höher als die Miete." Zwar sind die Anschaffungskosten in den letzten Jahren deutliche gestiegen, extreme Tiefzinsen federn dies aber weitgehend ab. Kosteten zehnjährige Baudarlehen vor fünf Jahren noch rund vier Prozent Zinsen, so sind diese heute für gut ein Prozent zu haben. Die Monatsrate für einen Baukredit über 300.000 Euro sank dadurch von 1.250 Euro auf 500 Euro.

Eigentümer sechsmal reicher als Mieter
Selbst wenn Immobilienkäufer sich über beide Ohren verschulden, um den Traum von den eigenen vier Wänden zu verwirklichen, gehören Sie am Ende regelmäßig zu den Vermögensgewinnern. In einer Auswertung verglichen Experten des Forschungsinstituts empirica Angaben von Mietern und Wohneigentümern im Alter zwischen 50 und 59 Jahren. Erfasst wurden Immobilienvermögen, Geldvermögen und offene Kreditschulden.

Klare Sieger des Vergleichs waren die Wohneigentümer. Sie verfügten kurz vor dem Ruhestand über einen Immobilienwert von durchschnittlich 152.000 Euro bzw. 121.000 Euro nach Abzug noch nicht getilgter Baukredite. Hinzu addiert sich ein Nettogeldvermögen von 45.000 Euro. Bei Mieterhaushalten derselben Einkommensgruppe sah es deutlich schlechter aus: Das Nettogeldvermögen betrug im Schnitt nur 24.000 Euro, hinzu kamen 6.000 Euro aus Mietimmobilien. Der geringe Durchschnittswert resultiert daraus, dass nur wenige Mieterhaushalte Wohneigentum zur Kapitalanlage besitzen.

Fazit der Forscher: Im direkten Vergleich bauen Immobilienbesitzer bis zum 60. Lebensjahr fast sechsmal so viel Vermögen auf wie vergleichbare Mieterhaushalte.

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