EZB - Inflation soll steigen - jetzt braucht es Zinsen

06.12.2016 | Stand 02.12.2020, 18:57 Uhr

Der Chef der Europäischen Zentralbank Mario Draghi möchte die Inflation mehr als verdoppeln. Darum sollten Sparer jetzt auf attraktive Banken setzen.

Wenn Sie Ihr Geld klassisch, konservativ anlegen, können Sie den Namen Mario Draghi möglicherweise schon gar nicht mehr hören. Aber es muss sein. Er und seine Notenbank haben massiven Einfluss auf die Zinsen europäischer Banken. Im Interview mit der spanischen Zeitung "El Pais" erklärt Draghi, "dass die Inflation zwischen 2018 und 2019 auf ein Niveau zurückkommen wird, welches mit unserem Ziel nahe zwei Prozent übereinstimmt." Dies ist die grundsätzliche Vorgabe der Europäischen Zentralbank (EZB). Sie spricht dann von Preisstabilität. Allerdings misslingt es den Notenbankern schon seit Frühjahr 2013, in diese Region vorzustoßen.

Mit einem mittelmäßigen Festgeld erleiden Sie einen Kaufkraftverlust
Sollte die Inflation in Zukunft ansteigen, drückt das die reale Verzinsung von Geldanlagen. Denn um die reale Rendite zu bestimmen, müssen Sie vom Zins der Bank immer die steuerliche Belastung sowie die Inflationsrate abziehen. Bei durchschnittlichen Tagesgeld- oder Festgeld-Anbietern rutscht die tatsächliche Verzinsung schnell ins Minus. So liegt etwa im November 2016 die Teuerungsrate bei 0,8 Prozent (zuzüglich 25 Prozent Kapitalertragsteuer). Kann hier das Angebot Ihrer Hausbank mithalten? Stellen Sie sich am besten auch diese Frage vor dem Hintergrund einer drohenden Verdopplung der Inflationsrate. Mit Spitzenanbietern beim Festgeld können Sie zumindest Ihre Kaufkraft erhalten.
Drei gute Gründe für ein attraktives Festgeld-KontoZugegeben: Selbst mit Top-Anbietern ist ertragreiches Sparen schwierig. Drei Argumente, weshalb Sie dennoch zu einer Spitzenbank wechseln sollten: Ein geringer realer Wertzuwachs ist immer noch besser als der sichere Verlust von Kaufkraft. Zweitens: Im Frühjahr 2017 endet möglicherweise die ultralockere Geldpolitik der EZB, die Zinsen könnten danach wieder steigen. Dann kann sich Sparen bei einem Institut mit guten Zinsen durchaus wieder lohnen. Drittens: Je mehr Verbraucher konsequent zu attraktiven Banken wechseln, desto mehr Druck entsteht bei geizigen Geldhäusern. Die Folge: Irgendwann müssen auch diese nachziehen, wollen Sie nicht zu viele Kunden verlieren. Was wäre schließlich ein Bankhaus ohne Spareinlagen?

Tipp: Setzen Sie jetzt auf kurze Laufzeiten, damit Sie flexibel bleiben. Sollte die EZB ihr Anleihenkaufprogramm nicht über März 2017 hinaus verlängern, bieten sich wieder mittelfristige Laufzeiten an.

Geldanlage-Vergleich: Diese Zinsen gibt es derzeit bei Tagesgeld, Festgeld und Sparbriefen." class="more" domain="www.donaukurier.de"%>