Tunis
Tunesien reagiert auf die Gewalt

Innenminister verhängt Ausgangssperre nach Plünderungen in Tunis

22.01.2016 | Stand 02.12.2020, 20:17 Uhr

Tunis (AFP) Nach neuen Ausschreitungen zwischen Sicherheitskräften und frustrierten jungen Menschen hat das tunesische Innenministerium am Freitag ein nächtliches Ausgehverbot für das ganze Land verhängt. Die Sicherheit des Landes und seiner Bürger sei in Gefahr, erklärte das Innenministerium.

Deswegen werde bis auf weiteres in der Zeit von 20 bis 5 Uhr ein Ausgehverbot verhängt. Bis Freitagmorgen war es in Tunis zu Plünderungen und Brandschatzungen gekommen, 16 Menschen wurden festgenommen. Im Arbeiterviertel Ettadhamen lieferten sich laut Polizei Vermummte Straßenschlachten mit der Nationalgarde.

Nur für medizinische Notfälle und bei Menschen, die nachts arbeiten müssen, soll es Ausnahmen bei der nächtlichen Ausgangssperre geben. Die Lage im Geburtsland des sogenannten Arabischen Frühlings ist besonders angespannt, seit ein 28-jähriger Arbeitsloser durch einen Stromschlag gestorben war. Der Mann war vor dem Gouverneurssitz von Kasserine im Zentrum des Landes auf einen Mast geklettert.