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Aufruf zu Verbot von Atomwaffen

20.09.2017 | Stand 02.12.2020, 17:28 Uhr

New York (AFP) Im Zeichen des Nordkorea-Konflikts hat gestern am Sitz der Vereinten Nationen in New York die Unterzeichnung des UN-Vertrags über ein Atomwaffenverbot begonnen. UN-Generalsekretär Antonio Guterres eröffnete die Zeremonie, in deren Verlauf Vertreter aus 51 Staaten den Vertrag unterschreiben wollten.

Er sprach von einem "Meilenstein", räumte aber zugleich ein, dass es noch ein schwieriger Weg bis zur Zerstörung der Atomwaffenarsenale sei.

Der Atomwaffenverbotsvertrag war im Juli nach mehreren Monaten Verhandlungen am UN-Hauptquartier von 122 Staaten verabschiedet worden, darunter Österreich, Brasilien, Mexiko und Südafrika. Sobald der Vertrag von 50 Ländern ratifiziert worden ist, tritt er in Kraft.

Da das Abkommen von den Atommächten, aber auch von Deutschland und der Nato boykottiert wird, hat es lediglich symbolischen Charakter. Keines der neun Länder im Besitz von Atomwaffen - die USA, Russland, Großbritannien, China, Frankreich, Indien, Pakistan, Nordkorea und Israel - nahm an den Verhandlungen teil.

Auch Deutschland gehört zu den Staaten, die im Dezember in der UN-Vollversammlung gegen die Resolution zur Aufnahme der Verhandlungen über das Atomwaffenverbot gestimmt hatten und sich daran nicht beteiligten.

Die Nato bedauerte die Unterzeichnung des neuen UN-Vertrags. Dieser "ignoriere" die Komplexität der Bedrohungen für die weltweite Sicherheit, erklärten die 29 Nato-Mitgliedstaaten in einer gemeinsamen Mitteilung. Der Vertrag werde keine Wirkung haben, die Atomarsenale nicht verkleinern und die Sicherheit keines Staates erhöhen. Somit sei er kein Beitrag zu Frieden und Stabilität in der Welt.