Hamburg
Hamburg: Attentat mit Lkw geplant

09.08.2017 | Stand 02.12.2020, 17:40 Uhr

Hamburg (AFP) Der Messerangreifer von Hamburg hat Berichten zufolge auch ein Attentat mit einem Lastwagen nach dem Vorbild des Berliner Weihnachtsmarktanschlags in Betracht gezogen.

In einem umfangreichen Geständnis habe der 26-jährige Ahmad A. ausgesagt, er habe bei der Tat möglichst viele "Christen und Jugendliche" töten wollen. A. habe als "Märtyrer" sterben wollen und bedaure, dass er nicht mehr Menschen habe töten können, hieß es in Medienberichten. Zunächst habe er erwogen, mit einem Lastwagen oder Auto anzugreifen. Dann habe er sich spontan für ein Messer als Waffe entschieden.

Den Berichten zufolge will sich A. seit 2014 mit der radikalen Ideologie der Dschihadistenmiliz "Islamischer Staat" beschäftigt haben. Von einem tatsächlichen Kontakt zum IS sei den Ermittlern nichts bekannt. In der Haft habe A. jedoch erklärt, dass er die Tat nicht im Namen des IS begangen habe.

Offen sei auch, welche Rolle eine psychische Auffälligkeit von A. gespielt habe, hieß es weiter. Das Landesamt für Verfassungsschutz hatte nach Hinweisen aus seinem Umfeld schon am 3. November 2016 mit ihm gesprochen, ihn als psychisch labil eingeschätzt. Auslöser der Bluttat soll das Freitagsgebet in einer nahen Moschee gewesen sein. Das Gotteshaus nahe dem Supermarkt habe er vor seiner Tat aufgesucht. Der Imam habe in seiner Predigt vom Tempelberg in Jerusalem gesprochen, sich aber nicht extremistisch geäußert.