Berlin
FDP will die Finanzen verwalten

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18.09.2017 | Stand 02.12.2020, 17:28 Uhr

Berlin (DK) Was wird aus Wolfgang Schäuble? Die FDP meldet Ansprüche auf das Amt des Finanzministers an, sollte sie an einer Bundesregierung beteiligt sein.

Noch fünf Tage bis zur Bundestagswahl, da beginnt bereits die Schacherei um Regierungsposten. "Die FDP sollte in keine Regierung eintreten, in der sie nicht den Finanzminister stellt", forderte Vorstandsmitglied Alexander Hahn gestern. Nur so könnten die Liberalen Wahlversprechen wie mehr Geld für Bildung und eine Steuerreform auch umsetzen.

Droht jetzt ein harter Kampf um den Posten des Finanzministers? Muss Schäuble, der erneut für den Bundestag antritt, um seinen Job fürchten, sollten Union und FDP eine Koalition eingehen? FDP-Chef Christian Lindner selbst hatte die Spekulationen über die Ansprüche der Liberalen angeheizt. "Nur als Finanzminister haben Sie relevanten Einfluss auf die wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland, sprechen in Europa bei der entscheidenden Frage Euro mit und sind für Deutschland in der Welt an den großen Entscheidungen bei G 20 am Tisch", hatte Lindner erklärt - dies allerdings als einen Ratschlag an SPD-Kanzlerkandidat Schulz formuliert, "der nichts mit der FDP zu tun hat".

Ein Liberaler als nächster Bundesfinanzminister? Aus den Reihen der Union kommen erbitterter Widerstand und Rückendeckung für Schäuble. "Wenn wir die Wahl gewinnen, dann ist es richtig, dass Wolfgang Schäuble weiter Finanzminister bleibt", sagte Fraktionsvizechef Michael Fuchs im Gespräch mit unserer Berliner Redaktion. "Wenn einer bewiesen hat, dass er es kann, dann Wolfgang Schäuble."