Wann wacht die Welt auf?

Kommentar

20.02.2017 | Stand 02.12.2020, 18:37 Uhr

Die Machtbalance hat sich verändert. China, Russland und die Länder des Nahen Ostens haben die Ausgaben für ihre Streitkräfte massiv erhöht. Das Vorgehen Moskaus in der Ost-Ukraine und die Annexion der Krim sowie die Waffenbrüderschaft mit Syriens Diktator Baschar al-Assad haben vor allem die Europäer im Osten alarmiert.

Sie fürchten eine Aggression Russlands - und modernisieren ihre Armeen.

Die neue Weltlage und der internationale Terrorismus haben in Westeuropa zur zögerlichen Aufstockung der Rüstungsetats geführt, auch in Deutschland, das acht Prozent mehr für Verteidigung ausgibt. Der Trend wird sich auch unter dem Druck Washingtons auf die Nato-Partner verstärken. Die USA selbst stehen bei den Ausgaben für Waffen weiter mit Abstand auf dem ersten Rang. Auf der anderen Seite kauft China nicht nur mehr Ausrüstung, sondern ist zugleich zu einer der wichtigsten Waffenschmieden geworden.

Peking mischt kräftig auf dem Waffenmarkt mit und überlässt das Geschäft nicht mehr den USA, Russland oder Deutschland, sondern ist selbst zu einem Lieferanten für Armeen in Afrika und Asien geworden. Der Bericht des Sipri-Instituts zeigt auch, dass viele Länder Waffen kaufen, die ihr Geld lieber in das Bildungswesen investieren sollten.

Einige deutsche Rüstungsbetriebe profitieren von der Nachrüstung in vielen Gegenden der Welt. Auch wenn das Gesamtvolumen zurückgeht. Insgesamt stellt sich die Frage: Soll der Wahnsinn ewig weitergehen? Wann begreift die Welt endlich, dass neue Wege gegangen werden müssen, um Streitigkeiten beizulegen und Konflikte zu vermeiden?