Überfälliges Signal

Kommentar

21.02.2018 | Stand 02.12.2020, 16:47 Uhr

Der kommende Samstag, Hochrisikospiel Werder Bremen gegen Hamburger SV. Das Nordderby bedeutet einmal mehr Ausnahmezustand und jede Menge Arbeit für die Polizei. Sogenannte Fans, die die Einsatzkräfte in Atem halten, lassen den Fußball immer häufiger zur Nebensache werden.

Für die Gesetzeshüter bedeutet das Überstunden und Gefahr, für die zuständigen Länder zusätzliche Kosten.

Nach dem Urteil des Bremer Oberverwaltungsgerichts könnte die Deutsche Fußball-Liga künftig zur Kasse gebeten werden. Die DFL muss sich finanziell beteiligen. Die Entscheidung ist ein richtiges und überfälliges Signal. Natürlich muss der Staat die Sicherheit gewährleisten. Doch tragen im Milliardengeschäft Fußball auch die Liga und die Vereine Verantwortung für einen friedlichen und sicheren Ablauf der Spiele. Dort, wo die Anhänger immer mehr zum Problem werden, wo aggressive Ultras und Hooligans toleriert werden und ihnen nicht entschlossen begegnet wird, steigt das Risiko für Gewalt.

Auch wenn die Liga bereits Erfolge auf dem Weg zu sichereren Stadien und weniger Ausschreitungen vermeldet, gibt es für die Polizei noch immer viel zu tun. Die DFL sollte sich an den Kosten für die Einsätze beteiligen und sie auf diejenigen Vereine umlegen, deren Anhängerschaft besonders gewaltbereit ist. Dann steigt auch der Druck, entschiedener gegen Schwarze Schafe vorzugehen, sie vom Stadionbesuch auszuschließen und die eigenen Sicherheitskonzepte zu optimieren.

Ohne den hohen, bei manchen Begegnungen außergewöhnlichen Polizeieinsatz könnten manche dieser Spiele mitunter gar nicht stattfinden. Hier sind die Vereine gefordert. Das letzte Wort hat jetzt das Bundesverwaltungsgericht.