Trumps Feigenblatt

Kommentar

21.02.2018 | Stand 02.12.2020, 16:47 Uhr

Es bewegt sich etwas. Präsident Donald Trump ist zu Änderungen am Waffenrecht bereit. Er hat eingesehen, dass er den immensen öffentlichen Druck, der nach dem Massaker von Florida entstanden ist, nicht länger ignorieren kann.

Was er an Verschärfungen vorschlägt, ist jedoch kaum der Rede wert und nicht mehr als ein Feigenblatt.

Natürlich ist ein Verbot sogenannter "Bump Stocks" nötig, mit denen Feuerstöße aus halbautomatischen Waffen abgegeben werden können. Der Massenmörder von Las Vegas hat eine solche Vorrichtung benutzt. Auch eine bessere Überprüfung von Waffenkäufern ist vernünftig. Doch absurd ist die Halsstarrigkeit bei den Altersbeschränkungen. Der Schütze aus Parkland durfte sich sein Sturmgewehr mit 18 Jahren zulegen. Ein Bier kaufen durfte er nicht, dazu war er zu jung.

Das Problem ist die völlige Selbstverständlichkeit von Schusswaffen in den USA. Ihre Akzeptanz im Alltag. Solange sich daran nichts ändert, solange das Tragen von Waffen als Grundrecht angesehen wird, werden noch viele Menschen ihr Leben verlieren. Und der Einfluss der Waffenlobby ist ungebrochen. In Floridas Parlament wurde eine Debatte über schärfere Waffengesetze unterbunden. Zum Glück sind aber gerade junge Menschen nicht mehr bereit, den Waffenwahnsinn mitzutragen.