Leistung muss sich lohnen, die starken Schultern müssen mehr tragen als die schwachen - diese Binsenweisheiten haben Politiker aller Parteien in ihrem Repertoire.
Doch am Wahrheitsgehalt dieser Aussagen darf gezweifelt werden.
So sollte es in der so sozialen Marktwirtschaft selbstverständlich sein, dass derjenige, der mehr arbeitet, auch mehr Geld bekommt. Für Geringverdiener gilt das allerdings - anders als für Normal- und Gutverdiener - nicht. Es kann sogar vorkommen, dass jemand, der ohnehin schon nicht viel hat, nach Steuern und Abgaben noch weniger im Portemonnaie hat. Dass er also für Mehrarbeit bestraft wird. Das ist nicht fair.
Doch weder im Wahlprogramm der Union noch in dem der Sozialdemokraten befinden sich befriedigende Antworten darauf, was gegen die Benachteiligung der Geringverdiener getan werden kann.
