Kreative Finanzbranche

Kommentar

22.08.2017 | Stand 02.12.2020, 17:37 Uhr

Verbraucherschützer attackieren die Banken seit Jahren: Lange Zeit waren die Dispozinsen das größte Ärgernis. Inzwischen haben viele Institute dem Druck nachgegeben und ihre Zinsen bei Kontoüberziehung gesenkt. Die Geldhäuser allerdings leiden unter den extrem niedrigen Zinsen der EZB, die es ihnen erschweren, Kapital gewinnbringend anzulegen und eine ordentliche Rendite zu erwirtschaften.

Also zeigt sich die Branche kreativ - und zockt ihre Kunden ab.

Das mag stark verallgemeinert sein und nicht auf alle Geldhäuser zutreffen. Doch ist es schon ein starkes Stück, welche Kreativität viele an den Tag legen, um zweifelhafte Gebühren zu erheben. Sie profitieren davon, dass selbst nach der Finanzkrise viele Verbraucher noch immer zu gutgläubig sind oder den Wechsel zu einem anderen Institut scheuen. Dabei gibt es Institute, die wirklich gebührenfreie Konten anbieten.

Wäre eine gesetzliche Deckelung gewisser Zinsen und Gebühren ein Ausweg? Skepsis ist angebracht. Denn manche, die bislang geringe Sätze verlangen, könnten sogar stärker hinlangen. Und: Die Geldhäuser könnten den Verlust an anderer Stelle wettmachen, indem sie noch mehr Kreativität an den Tag legen. Richtig ist hingegen, auf mehr Transparenz zu pochen.