Herkulesaufgaben

Kommentar

28.03.2017 | Stand 02.12.2020, 18:24 Uhr

Hartz IV hat er eingeführt, die verstaubte Bundesanstalt für Arbeit zur modernen Personalvermittlungsbehörde gemacht, das Chaos beim Flüchtlingsbundesamt zumindest halbwegs in den Griff bekommen - Frank-Jürgen Weise kann auf eine erfolgreiche Karriere zurückblicken. Mit seinem Abschied geht in Nürnberg eine Ära zu Ende, die vor allem durch das ständige Bemühen um mehr Effizienz in der Arbeitsvermittlung gekennzeichnet war.

Seit Weises Amtsantritt 2004 haben sich die Gegebenheiten auf dem deutschen Arbeitsmarkt völlig verändert. Zum Start der Hartz-IV-Reform waren mehr als fünf Millionen Menschen arbeitslos, nun sind es deutlich weniger als drei Millionen. Immer mehr Betriebe suchen händeringend nach qualifiziertem Personal. Der Kampf gegen den Fachkräftemangel verbunden mit zielgerichteter Weiterbildung Arbeitsloser sollte unter Führung von Weise-Nachfolger Detlef Scheele zu einem Schwerpunkt der Behörde ausgebaut werden. Wäre da noch die zweite Herkulesaufgabe, die auf den neuen Chef wartet. Die Flüchtlingsintegration in den Arbeitsmarkt wird einen langen Atem erfordern.