Gefährlicher Schrott

Kommentar

12.03.2018 | Stand 02.12.2020, 16:42 Uhr

Spielzeug mit Giftstoffen oder anderen Mängeln, die mitunter lebensgefährlich sein können. Bügeleisen, die durchbrennen. Akkus, die explodieren.

Gefährliche Produkte sind ein großes Problem. Die EU-Kommission hat ihnen zusammen mit den nationalen Behörden den Kampf angesagt. 2200 Mal haben die Verbraucherschützer der EU 2017 Alarm geschlagen, 4000 Rückrufaktionen oder Verkaufs- und Importstopps folgten. Für Brüssel eine glatte Erfolgsbilanz: "Das System funktioniert gut und die Behörden reagieren auf die Warnungen".

Doch Zweifel sind angebracht. Die Kommission kann nur vor gefährlichen Produkten warnen, die in den Mitgliedsländern auch entdeckt werden. Dass die meisten Meldungen aus Deutschland kommen, klingt beruhigend. Allerdings klagen viele staatliche Kontrolleure, dass sie kaum in der Lage sind, ihre Aufgaben noch wahrzunehmen. Es fehlen Kapazitäten, umgehend zu reagieren, die entsprechenden Produkte aus dem Verkehr zu ziehen und die Verbraucher so vollkommen zu schützen.

Die Gegebenheiten in den Bundesländern sind unterschiedlich, zum Teil wird bei den Aufsichtsbehörden Personal abgebaut. Das sind Einsparungen an falscher Stelle. Vor allem aber sollte mehr getan werden, um zu verhindern, dass gefährlicher Schrott, der zu mehr als der Hälfte in China hergestellt wird, überhaupt in den EU-Handel kommt.