Die Konkurrenz ist groß

Kommentar

22.06.2017 | Stand 02.12.2020, 17:54 Uhr

Seit Jahren ist diese Entwicklung absehbar, doch die Politik hat zu wenig unternommen, um ihrer Verantwortung gerecht zu werden: Wohnen wird für viele Menschen zunehmend unbezahlbar. In Ballungsräumen suchen selbst Durchschnittsverdiener oftmals vergeblich nach einer Wohnung, die sie sich leisten können.

Die Konkurrenz unter den Interessenten ist groß.

Leidtragende sind vor allem ärmere Familien. Erst recht, wenn sie einen türkisch oder arabisch klingenden Namen haben. Aus Angst vor Lärm und fremden Sitten geben viele Vermieter lieber Familie Mayer, Müller, Schulz den Vorzug. Man kann das verurteilen, wird es aber kaum verhindern können, solange es kein ausreichendes Angebot auf dem Wohnungsmarkt gibt. Das heißt: solange dort, wo Mangel herrscht, nicht gebaut wird.

Damit das geschieht, muss die Politik einiges anstellen. Gestern haben die Parteien vor der Bau- und Immobilienbranche ihre Ideen präsentiert. Die Bedeutung des Themas im Wahlkampf nimmt zu. Denn wo Mieten unbezahlbar sind, gerät der soziale Friede in Gefahr, bleibt weniger Geld für den Konsum übrig, finden Betriebe schwerer Fachkräfte.