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Ein würdiger Weltmeister

27.11.2016 | Stand 02.12.2020, 18:59 Uhr

Die letzten Runden auf dem Yas Marina Circuit wurden zum Sinnbild für die gesamte Formel-1-Saison. Lewis Hamilton, ein Meister der Psychotricks, fuhr im Schneckentempo um die Strecke in Abu Dhabi, damit die Konkurrenz auf seinen Teamkollegen Nico Rosberg aufschließen und ihn bestenfalls überholen könne.

Runden, die Rosberg vor eine Zerreißprobe stellten. Runden, die zur Ewigkeit wurden.

Doch Rosberg hielt dem Druck in der hitzigen Schlussphase stand und krönte sich zum völlig verdienten und würdigen Weltmeister. Hamiltons Psychospielchen verpufften. So deutlich wie nie zeigte sich in diesen Szenen, wie stark Rosberg geworden ist. Noch nie in der Geschichte der Formel 1 gab es einen Fahrer, der nach zwei Niederlagen im dritten Jahr gegen denselben Teamkollegen erfolgreich zurückgeschlagen hat. Was Rosberg in den vergangenen drei Jahren geleistet hat, dafür gebührt ihm höchster Respekt. Zum Vergleich: Fernando Alonso, zweimaliger Weltmeister und einer der talentiertesten Fahrer im Feld, suchte nach der Saison 2007 schleunigst das Weite, nachdem er sich ein Jahr lang mit Hamilton duelliert hatte. Damals war der Brite ein Neuling, inzwischen ist er dreimaliger Weltmeister.

Natürlich hatte Hamilton auch mal technische Probleme, doch die hatte Rosberg in den Jahren zuvor auch. Die Niederlage hat sich Hamilton ganz alleine zuzuschreiben. Denn es war sehr wohl auch Rosbergs beeindruckende Leistung in diesem Jahr, die ihn unter Druck setzte und zu Fehlern trieb. Und allein mit Psychospielchen war in diesem Jahr keine Trophäe zu gewinnen.