Volksvertreter sind keine Heiligen. Auch im Parlament sitzen "nur" Menschen. Und Menschen machen Fehler.
Allerdings gilt wie im "richtigen Leben": Wer sich falsch verhalten hat, muss dafür geradestehen. Damit jedoch tun sich Politiker immer wieder schwer. So wie einst der "Schummel-Doktor" Karl-Theodor zu Guttenberg. Oder nun die Essener Sozialdemokratin Petra Hinz. Sie hatte eine glänzende Fassade errichtet: Abitur, Studium der Rechts- und Staatswissenschaften, erstes und zweites Staatsexamen.
Mittlerweile ist die Fassade in sich zusammengebrochen. Muss man Mitleid haben? Nein, Hinz hat viele Menschen, allen voran ihre Wähler, hinters Licht geführt, hat gezeigt, dass ihr die charakterliche Eignung für ein Mandat fehlt.
Dennoch ist der Fall in gewisser Weise auch tragisch. Hinz hat in der Arbeiterpartei SPD offenbar keine Chance gesehen, ohne frisierten Lebenslauf aufzusteigen. Menschen wie die Putzfrau Susi Neumann werden eben gerne als Pausenclown engagiert, doch auf der Karriereleiter sind Lehrer und Juristen unter sich. Was das Lügengebäude der Sozialdemokratin Hinz nicht rechtfertigt. Wer so dreist betrügt, für den ist kein Platz im Bundestag.
