Alarmsignal

Kommentar

14.11.2017 | Stand 02.12.2020, 17:13 Uhr

Noch einmal ein kräftiges Plus für die 21 Millionen Rentnerinnen und Rentner und erstmals seit drei Jahren leicht sinkende Beiträge für die Einzahler. Erfreuliche Ankündigungen kommen von der Rentenversicherung, doch ist das nicht mehr als eine Momentaufnahme.

Die in Aussicht gestellte Rentenerhöhung von drei Prozent kann die Jamaika-Sondierer jedenfalls nicht in Sicherheit wiegen, bei der Rente sei alles in Ordnung.

Das Gegenteil ist der Fall. Derzeit zahlen die Babyboomer-Jahrgänge noch kräftig ein. Sobald sie selbst zu Rentenbeziehern werden, wird sich das Blatt wenden. Schon in fünf Jahren werden die Beiträge steigen, und wenig später wird das Rentenniveau sinken - wenn die Politik nicht gegensteuert. Die Zukunftsprognosen der Rentenversicherung sind ein Alarmsignal an Union, FDP und Grüne.

Neue Leistungen wie die Ausweitung der Mütterrente müssten entweder vom Steuer- oder vom Beitragszahler finanziert werden - sieben Milliarden Euro im Jahr. Finger weg davon, lauten daher die einhelligen Mahnungen der Arbeitgeber- und Gewerkschaftsseite. Statt auf neue Wohltaten sollte sich die künftige Regierung auf die Sicherung der Rente konzentrieren.