Ingolstadt (DK) In Ingolstadt kommt es zu einem Gipfeltreffen des Schlagers und der volkstümlichen Musik: Die Amigos und die Kastelruther Spatzen kommen am Samstag, den 16. September, in die Saturn-Arena. Im Vorfeld des Auftritts haben wir mit Bernd Ulrich von den Amigos am Telefon gesprochen.
Herr Ulrich, Sie haben etwas Lärm im Hintergrund. Geht es gerade mit dem Telefonieren? Wo erwische ich Sie denn?
Bernd Ulrich: Wir sind gerade beim Einkaufen. Wir sind in Klagenfurt und haben gerade einen freien Tag, morgen stehen wir wieder auf der Bühne.
Das ist immer noch so, dass Sie Ihre Frauen mit auf Tournee nehmen?
Ulrich: Genau, das ist immer noch so. Wenn wir auf Tournee gehen, sind die Frauen mit dabei. Was sollen die daheim?
Die andere Frage ist doch: Was machen Sie ohne Frauen auf Tournee? Da kommt man doch nur auf dumme Gedanken.
Ulrich: Aus dem Alter sind wir raus, dass wir da auf dumme Gedanken kommen! Das braucht kein Mensch mehr bei uns!
Was aber offensichtlich schon viele Menschen brauchen, ist ein neues Amigos-Album. Ihre letzten drei Alben waren in Deutschland, Österreich und der Schweiz jeweils Nummer eins in den Album-Charts. Nun ist "Zauberland" vor Kurzem erschienen. Haben Sie eigentlich keine Angst, dass Ihnen mal die Ideen ausgehen?
Ulrich: Eigentlich nicht. Wir fühlen uns noch fit, wir haben so viele Ideen, da haben wir solche Ängste nicht. Da ist ja auch keine Zeit dazu, denn unsere Alben entstehen in einem kontinuierlichen Prozess: Wenn das eine Album veröffentlicht ist, fangen wir schon an, uns Gedanken über das nächste Album zu machen. Diese Arbeitsweise hält uns fit!
Sie beide haben sich ja schon zu Beginn Ihrer Karriere ein gut ausgestattetes Heimstudio eingerichtet. Nehmen Sie da immer noch Ihre Platten auf?
Ulrich: Das stimmt, wir haben früher in diesem Studio alles selbst aufgenommen. Inzwischen machen wir in dem Studio nur die Demos. Die richtigen Aufnahmen machen wir bei unserem Produzenten in einem professionellen Studio in Köln. Wir haben die Zeit gar nicht mehr, in unserem eigenen Studio allein an unseren Stücken so lange herumzutüfteln wie früher. Die Aufnahmen werden immer wieder von Konzerten oder Fernsehauftritten unterbrochen. Da ist es schon viel besser, in einem professionellen Studio zu arbeiten.
Unverändert ist offenbar die gute Beziehung, die Sie und Ihr Bruder Karl-Heinz haben. Sie sind beide immer wahre Freunde, wie schon der Name "Amigos" sagt.
Ulrich: Was soll die Streiterei? Wir haben gemeinsam so einen großen Erfolg. Über was sollten wir uns denn in die Haare kriegen? Und wenn es mal unterschiedliche Ansichten gibt: Wir sind erwachsene Menschen, wir können uns doch zusammensetzen und das Problem ausdiskutieren. Dass Geschwister ein Leben lang nicht mehr miteinander reden, weil der eine von der Oma ein wurmstichige Kommode geerbt hat und der andere nicht, das kann ich mir gar nicht vorstellen. Wenn man sich vor Augen führt, was alles auf der Welt passiert, wie viele Menschen schon in jungen Jahren sterben: Das Leben ist so kostbar, da sollte man meiner Ansicht nach dankbar sein und nicht die Zeit mit Streitereien verbringen.
Das Gespräch führte Markus Schwarz.
Die Amigos und die Kastelruther Spatzen spielen am 16. September in Ingolstadt. Karten gibt es in allen Geschäftsstellen des DONAUKURIER und seiner Heimatzeitungen.
