Eine Stunde länger schlafen

Die Uhren werden umgestellt

25.10.2014 | Stand 02.12.2020, 22:04 Uhr

Köln (AFP) Nicht vergessen: In der Nacht zum Sonntag endet in Deutschland die Sommerzeit. Um drei Uhr morgens werden die Uhren um eine Stunde von der Sommerzeit auf die mitteleuropäische Zeit (MEZ) zurückgestellt.

Die Zeitumstellung war 1980 in Deutschland eingeführt worden. Das Vorstellen der Uhr im Frühjahr sollte zum Energiesparen in der hellen Jahreszeit beitragen. Der Wechsel zwischen Sommerzeit und Normalzeit, die auch Winterzeit genannt wird, macht aber vielen Menschen körperlich zu schaffen. Kritiker fordern deshalb immer wieder die Abschaffung der Zeitumstellung. Manche argumentieren, dass die erhofften Energiespareffekte nicht nachweisbar sind und die Sommerzeit ihren Zweck nicht erfüllt.

Indes führt Russland die permanente Winterzeit ein. Der russische Präsident Wladimir Putin dreht die Uhr zurück: In Russland gilt ab Sonntag wieder ganzjährig die Winterzeit. Zudem wird die Zahl der Zeitzonen wieder von neun auf elf erhöht. Damit endet ein dreijähriges Experiment, das bei den Russen auf wenig Gegenliebe stieß. Putins Vorgänger Dmitri Medwedew hatte im Jahr 2011 beschlossen, durchgehend die Sommerzeit zu behalten. Medwedew verwies damals auf die negativen Auswirkungen einer Zeitumstellung auf den menschlichen Biorhythmus. Zudem begründete er seinen Schritt damit, dass er vielen Kühen ein Trauma ersparen wolle, weil sie eine Stunde später gemolken würden. Viele Bürger waren über diese Regelung verärgert, da es im Winter nun morgens länger dunkel blieb.

Als Putin wieder Präsident wurde, kündigte er an, die Regelung zu überprüfen. Im Juli unterzeichnete der Kreml-Chef, der am frühen Morgen nur selten öffentliche Termine wahrnimmt, ein entsprechendes Gesetz. Einer Umfrage zufolge begrüßen 39 Prozent den Wechsel zur Winterzeit, während sich 17 Prozent der Befragten dagegen aussprachen. 40 Prozent gaben an, ihnen sei die Zeitumstellung egal. In Weißrussland gilt seit 2011 ebenfalls dauerhaft die Sommerzeit. Minsk will daran auch weiterhin festhalten. Auf der Krim wurden die Uhren Ende März auf Moskauer Zeit umgestellt, kurz nachdem die Schwarzmeerhalbinsel nach einer Volksabstimmung in die Russische Föderation eingegliedert worden war.