Thomas Godoj in Ingolstadt

11.03.2009 | Stand 03.12.2020, 5:08 Uhr

"Es gibt keinen Plan B", hat Thomas Godoj auf die Frage nach einem möglichen Scheitern beim Casting geantwortet. Deshalb hat er sein erstes Album "Plan A" genannt. - Foto: Rössle

Ingolstadt (DK)"Plan A" hat er sein Album genannt, weil er sich über einen "Plan B" (für den Fall, dass die Musikkarriere nicht klappen sollte) keinen Kopf machen wollte. Thomas Godoj stellte es in Ingolstadt vor - und begeisterte sein Publikum.

Die halbstündige Umbaupause schafft angenehmen Abstand. Dennoch werden die Fans unruhig, wollen den DSDS-Star aus der Garderobe herausklatschen, erste Pfiffe ertönen. Damit sind die Fans wohl reif für den Sänger aus Recklinghausen. Die Bühne ist dunkel, ein Donnerschlag erzwingt Ruhe, Rauch und blaues Licht untermalen die Star-Dämmerung. Inmitten der Inszenierung steht Thomas Godoj auf der Bühne, schnappt sich das Mikrofon und legt mit seinem Song "The Morning Sun" gleich los. Das Lied ist eines der 14 Titel aus seinem Debütalbum "Plan A", mit dem er seit Dezember mit 36 Konzertterminen auf Tour durch Deutschland, Österreich und die Schweiz ist.   

Am Freitag hat er sein letztes Konzert in Recklinghausen, seinem Heimatort. Aber trotz der zeitlichen Nähe zum fulminanten Abschlusskonzert im Ruhrpott schont sich der Sänger nicht. Seine Sprech-Stimme klingt deutlich erkältet, aber den Liedern hört man das kaum an. Nur mit den hohen Tonlagen geht er vorsichtig um, aber das stört seine Fans nicht. Ärgerlich ist dagegen der schlechte Soundcheck, die Drums sind viel zu übermächtig und viele Nuancen der Lieder gehen in einem Schuttkegel aus Elektronik unter.

 

Die musikalische Extraklasse von Godoj kommt erst in der Unplugged-Version einiger Songs, zu der er weitere Musiker auch aus seiner alten Band WINK auf die Bühne holt, zur Geltung. Immer wieder bezieht sich Godoj zwischen den Liedern auf seinen Erfolgsweg bei DSDS. Selbst der Titel seiner CD ist daraus abgeleitet. "Es gibt keinen Plan B", hat er auf eine Frage nach einem Scheitern beim Casting geantwortet. Sein Plan A ist zur Begeisterung der vielen Mädchen, Frauen und mancher Männer im Publikum aufgegangen.

Thomas Godoj hängt sich für seine Fans richtig rein, sucht den Kontakt, ackert am Bühnenrand und lässt für einen Song lang zwei Kinder zu sich auf die Bühne. "Ihr seid mir wichtig" ist eine Liedzeile für seine Fans.

Die danken es ihm. Klatschende Hände und winkende Arme züngeln wie aufkeimende Flämmchen über der Masse aus Köpfen und Körpern. Im Herbst – so kündigt er an – kommt ein neues Album. Dann wird sich wohl zeigen, ob der Held der letzten DSDS-Saison neben den nächsten gecasteten Superstars bestehen kann. Das Zeug hat er wohl dazu, und mit seinem Finalsong in Ingolstadt knüpft er schon mal an die Großen des Genres an: Mit "Suspicious Minds" von Elvis Presley rockt er in klassischer Manier los. Drei Zugaben – eine davon in Polnisch – und der rockig arrangierte Beatles-Hit "Let It Be" sind die umjubelten Rausschmeißer.